Soziale Medien Strategie

In einer immer stärker vernetzten Welt wird unsere Beziehung zu Social Media zunehmend komplex. Plattformen wie Twitter (heute X), Instagram, TikTok, Telegram sowie Neulinge wie Bluesky und Threads bestimmen, wie wir kommunizieren und Informationen konsumieren. Doch wie in der jüngsten Episode des Podcasts Uncanny Valley von Wired hervorgehoben wurde, stellen viele Menschen diese Beziehung infrage. Social Media den Rücken kehren, ist dies die Lösung?

In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse des Podcasts zusammen, werfen einen Blick auf die aktuelle Social-Media-Landschaft, erörtern die Gründe, warum Menschen über einen Rückzug nachdenken, und geben praktische Tipps für eine gesündere Nutzung.

Die aktuelle Social-Media-Landschaft: Chaos oder Gemeinschaft?

Die Gastgeber des Podcasts – Michael Calore, Lauren Goode und Zoe Schiffer – beleuchteten die Plattformen, die derzeit die digitale Welt prägen:

  • Bluesky: Diese dezentralisierte Plattform erinnert an die frühen Tage von Twitter und zieht Menschen an, die einen textbasierten, weniger chaotischen Austausch suchen.
  • Threads: Metas Antwort auf die Twitter-Exodus bietet eine aufgeräumte Oberfläche, jedoch ohne die Dynamik von Echtzeit-Diskussionen.
  • Mastodon: Eine dezentralisierte Plattform, die auf Nutzerkontrolle setzt, aber aufgrund ihrer technischen Komplexität bislang nur eine Nische bedient.
  • X (ehemals Twitter): Einst ein Zentrum für Echtzeit-Gespräche, hat X seit der Übernahme durch Elon Musk viele Nutzer durch algorithmische Änderungen, zunehmende Negativität und politische Polarisierung verloren. Durch den Abbau von Einschränkungen ist die Plattform ideal für die Verbreitung von Fake News.
  • Instagram und TikTok: Plattformen, die visuelle Inhalte priorisieren, fördern oft passives Konsumverhalten statt aktiver Diskussionen. Zudem ist TikTok als Chinesische Plattform in Verruf, da zum einen Daten gesammelt werden – aber auch viele Fake News im Umlauf sind.

Warum kehren Menschen Social Media den Rücken?

Die zunehmende Unzufriedenheit mit Social Media hat vielfältige Gründe:

1. Toxizität und Überforderung

Die Umstellung von chronologischen Feeds auf algorithmisch gesteuerte Inhalte hat die Plattformen verändert. Lauren erklärte: „Ich glaube nicht, dass irgendein menschliches Gehirn für diese Informationsflut geschaffen wurde.“

2. Verlust von Authentizität

Plattformen wie Threads oder Instagram wirken oft übermässig kuratiert. Zoe meinte dazu: „Threads fühlt sich wie eine textbasierte Version von Instagram an… und das will eigentlich niemand.“

3. Algorithmische Manipulation

Die Algorithmen priorisieren Inhalte, die Empörung oder starke Emotionen hervorrufen. Michael stellte fest: „Wenn ich einen algorithmisch kuratierten Feed sehe, verschwimmt alles vor meinen Augen, und ich verliere das Interesse.“

4. Politische und ethische Bedenken

Die politische Ausrichtung von X unter Elon Musk hat viele Nutzer vertrieben. Zoe erklärte: „Auf X zu bleiben, fühlt sich an wie eine Unterstützung von Musks politischem Projekt.“ Aber auch TrueSocial, die Trump Plattform für die MAGA Bewegung zielt auf eine spezielle Zielgruppe. An dieser Stelle sollte auch Telegram erwähnt werden, welche gerade in der Corona-Leugner Szene beliebt ist und mit vielen “Alternativen-“Faken auftrumpft.

Warum Social Media nicht nur schlecht ist

Trotz der Kritik bietet Social Media zweifelsohne Vorteile. Für Journalist:innen und Kreative bleibt es ein wichtiges Werkzeug, um Geschichten zu entdecken und ein Publikum zu erreichen. Ausserdem kann das Gemeinschaftsgefühl, das diese Plattformen fördern – insbesondere bei Live-Events – bereichernd sein.

Michael beschrieb das Live-Tweeten von Events als einen der grössten Vorteile: „Es fühlt sich an, als würde man mit Freunden abhängen, selbst wenn man alleine ist.“ 

A smartphone displaying various social media icons held in a hand, showcasing modern communication apps.

Tipps für eine gesündere Beziehung zu Social Media

Wenn Sie sich überfordert oder unzufrieden fühlen, können diese Strategien helfen, eine gesündere Nutzung zu entwickeln:

1. Das „CUE“-Modell anwenden

Lauren schlug ein einfaches Modell vor: Community, Utility und Education.

  • Community (Gemeinschaft): Nutzen Sie Plattformen, die echte Verbindungen fördern.
  • Utility (Nützlichkeit): Verwenden Sie Apps für praktische Zwecke, wie Nachrichten oder Organisation.
  • Education (Bildung): Suchen Sie nach Inhalten, die Ihnen wertvolles Wissen vermitteln. Nicht Fake-News.

Fällt Ihre Social-Media-Nutzung nicht in diese Kategorien – etwa durch endloses „Doomscrolling“ –, ist es Zeit, eine Pause einzulegen.

2. Klare Grenzen setzen

App-Timer und Bildschirmzeitbeschränkungen können hilfreich sein. Michael teilte mit, dass er eine tägliche Zeitbegrenzung für Instagram nutzt: „Nach 20 Minuten sperrt mein Handy die App.“

3. Technik-freie Tage einführen

Zoe schlug vor, einen „technologiefreien Sabbat“ zu probieren – von Freitagabend bis Samstagabend das Smartphone auszuschalten, um Achtsamkeit zu fördern.

4. Feeds kuratieren

Nutzen Sie Funktionen wie Wortfilter, personalisierte Listen und Blockierungsoptionen, um Ihre Feeds sauber und angenehm zu gestalten.

5. Dezentralisierte Plattformen erkunden

Plattformen wie Blue Sky und Mastodon bieten Alternativen ohne die bekannten Fallstricke zentralisierter Social-Media-Dienste.

6. Eigene Grenzen erkennen

Nicht jeder muss Social Media komplett verlassen. Reduzierte Nutzung oder ein bewusster Umgang können genauso effektiv sein. Zoe fragte treffend: „Fühlt sich Ihr Leben auf dem Bildschirm kleiner an als Ihr Leben ausserhalb des Bildschirms? Wenn nicht, ist es Zeit, etwas zu ändern.“

7. Erhalte die Kontrolle zurück – Klarheit, Fokus und Zeit für das, was wirklich zählt

In der heutigen Welt, wo ständige Erreichbarkeit und soziale Medien unser Leben dominieren, ist es schwer, der ständigen Versuchung des Smartphones zu widerstehen oder Social Media den Rücken kehren. Das 15-minütige Audiohypnose Programm von Coach Charly ist ein kraftvolles Instrument, um den Griff von FOMO („Fear of Missing Out“) und digitaler Ablenkung zu lösen. Sie ermöglicht es engagierten Persönlichkeiten, ihre mentale Klarheit wiederzuerlangen und ihre Zeit für persönliche Bestleistungen zu nutzen. Hier kann es heruntergeladen werden.

Fazit: Die Balance im digitalen Leben finden

Social Media ist weder per se gut noch schlecht – es ist ein Werkzeug, das uns bereichern oder belasten kann, je nachdem, wie wir es nutzen. Der Schlüssel liegt in Selbstreflexion und bewusster Nutzung. Ob Sie sich für eine Pause, eine Einschränkung oder eine vollständige Abkehr entscheiden, das Ziel sollte stets darin bestehen, Ihr digitales Leben mit Ihren Werten und Prioritäten in Einklang zu bringen.

Wie die Gastgeber von Uncanny Valley feststellten, geht es nicht nur darum, Schaden zu vermeiden. Es geht darum, Freude, Verbindung und Sinn in der digitalen Welt wiederzuentdecken – und darüber hinaus. So kcial Media den Rücken kehren kann ein Weg sein.