Im Kampf um die besten Plätze in den Suchmaschinen ist es entscheidend, dass Websites qualitativ hochwertige Inhalte bereitstellen, die nicht nur informativ, sondern auch vertrauenswürdig sind. Google hat hierfür das Konzept E-E-A-T eingeführt, das für Erfahrung (Experience), Fachwissen (Expertise), Autorität (Authoritativeness) und Vertrauenswürdigkeit (Trustworthiness) steht. Dieses Konzept spielt eine zentrale Rolle bei der Bewertung von Webseiten und beeinflusst massgeblich deren Platzierung in den Suchergebnissen.
Was ist E-E-A-T?
E-E-A-T ist ein Akronym, das die vier Hauptkriterien beschreibt, die Google zur Beurteilung der Qualität von Webseiten heranzieht:
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Erfahrung (Experience): Verfügt der Autor über direkte, persönliche Erfahrungen mit dem Thema?
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Fachwissen (Expertise): Hat der Autor das notwendige Wissen oder die erforderlichen Fähigkeiten auf diesem Gebiet?
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Autorität (Authoritativeness): Wird der Autor oder die Website in diesem Bereich als maßgebliche Quelle anerkannt?
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Vertrauenswürdigkeit (Trustworthiness): Ist der Inhalt genau, ehrlich und zuverlässig?
Diese Kriterien helfen Google dabei, Inhalte zu identifizieren, die für Nutzer besonders wertvoll und zuverlässig sind. Besonders bei Themen, die als “Your Money or Your Life” (YMYL) bezeichnet werden – also solche, die finanzielle, gesundheitliche oder sicherheitsrelevante Aspekte betreffen – legt Google grossen Wert auf hohe E-E-A-T-Werte. Quelle:Google for Developers
Die Bedeutung von E-E-A-T für SEO
Obwohl E-E-A-T kein direkter Rankingfaktor ist, beeinflusst es dennoch indirekt die Platzierung einer Website in den Suchergebnissen. Google nutzt E-E-A-T, um die Qualität von Inhalten zu bewerten und sicherzustellen, dass Nutzer verlässliche Informationen erhalten. Websites mit hohen E-E-A-T-Werten haben daher bessere Chancen, in den Suchergebnissen höher eingestuft zu werden.
Merkmale von hochwertigen Inhalten gemäss E-E-A-T
Laut den Search Quality Rater Guidelines von Google zeichnen sich hochwertige Seiten durch folgende Merkmale aus:
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Hohe E-E-A-T-Werte: Der Inhalt wird von jemandem mit nachgewiesener Erfahrung und Fachwissen erstellt und auf einer autoritativen und vertrauenswürdigen Plattform veröffentlicht.
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Umfassender Hauptinhalt: Der Inhalt ist detailliert, gut recherchiert und bietet einen echten Mehrwert für den Leser.
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Transparente Informationen: Es ist klar ersichtlich, wer für die Website und den Inhalt verantwortlich ist, einschließlich Kontaktinformationen.
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Positive Reputation: Sowohl die Website als auch der Autor genießen einen guten Ruf in ihrem Fachgebiet.
Merkmale von minderwertigen Inhalten
Im Gegensatz dazu weisen minderwertige Seiten oft folgende Eigenschaften auf:
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Niedrige E-E-A-T-Werte: Der Inhalt wird von jemandem ohne nachgewiesene Erfahrung oder Fachwissen erstellt oder auf einer wenig autoritativen Plattform veröffentlicht.
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Geringe Qualität des Hauptinhalts: Der Inhalt ist oberflächlich, ungenau oder bietet keinen echten Mehrwert.
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Irreführende Titel: Überschriften sind reißerisch oder übertrieben und entsprechen nicht dem tatsächlichen Inhalt.
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Ablenkende Elemente: Übermässige Werbung oder störende Elemente beeinträchtigen die Nutzererfahrung.
E-E-A-T im Zeitalter von Generativer KI
Mit dem Aufkommen von generativer KI ist es einfacher geworden, grosse Mengen an Inhalten zu erstellen. Dies birgt jedoch das Risiko, dass minderwertige oder ungenaue Informationen verbreitet werden. Um E-E-A-T zu gewährleisten, sollten Marken sicherstellen, dass ihre Inhalte auf glaubwürdigen Quellen, gründlicher Recherche und echtem Fachwissen basieren. Obwohl KI-Tools nützlich sein können, sollten sie nicht als Ersatz für menschliche Expertise und Erfahrung dienen.
Praktische Schritte zur Verbesserung von E-E-A-T
Um die E-E-A-T-Werte Ihrer Website zu erhöhen und somit Ihr SEO zu verbessern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
1. Autoren klar identifizieren
Jeder Artikel sollte einen klaren Hinweis darauf enthalten, wer ihn verfasst hat. Dies kann durch eine Autorenzeile und eine kurze Biografie am Ende des Artikels erfolgen. Idealerweise sollten diese Informationen auch auf einer separaten Autorenseite verfügbar sein, die weitere Details zur Person und deren Fachkenntnissen bietet.
2. Kontaktinformationen leicht zugänglich machen
Stellen Sie sicher, dass Besucher Ihrer Website leicht herausfinden können, wie sie Sie kontaktieren können. Verlinken Sie Ihre “Über uns”- und “Kontakt”-Seiten deutlich sichtbar in der Haupt- oder Fusszeile Ihrer Website. Fehlen solche Seiten, sollten sie umgehend erstellt werden.
3. Minderwertige Inhalte überarbeiten oder entfernen
Überprüfen Sie regelmässig Ihre bestehenden Inhalte und identifizieren Sie solche, die veraltet oder von geringer Qualität sind. Entscheiden Sie, ob diese Inhalte aktualisiert oder entfernt werden sollten. Das Überarbeiten von Inhalten kann durch das Hinzufügen von aktuellen Informationen, Zitaten von Experten oder verbesserten visuellen Elementen erfolgen.
4. Positive Markenreputation aufbauen
Arbeiten Sie aktiv daran, das Ansehen Ihrer Marke zu stärken. Dies kann durch das Veröffentlichen von hochwertigem Thought Leadership Content, die Teilnahme an relevanten Konferenzen oder Webinaren sowie durch das Teilen fundierter Beiträge auf sozialen Netzwerken geschehen. Je sichtbarer Ihre Expertise, desto stärker wird Ihre Marke als vertrauenswürdig und autoritativ wahrgenommen – und genau das ist im Sinne von E-E-A-T.
Ein besonders wirksamer Weg, Ihre Reputation zu stärken, ist der Aufbau echter Beziehungen innerhalb Ihrer Branche. Das bedeutet: Verlinkungen von anderen glaubwürdigen Seiten, Zitate in Fachbeiträgen, Interviews, Kooperationen mit anerkannten Experten oder Branchenportalen. Diese sogenannten Trust Signals zeigen Google und Ihrer Zielgruppe, dass Sie kein Einzelkämpfer sind, sondern eine bekannte und respektierte Stimme in Ihrem Fachbereich.
Thought Leadership: Der unterschätzte E-E-A-T-Booster
Thought Leadership ist mehr als nur ein Buzzword. Es ist der Schlüssel, wenn Sie Inhalte erstellen möchten, die nicht nur gelesen, sondern auch geteilt, zitiert und verlinkt werden. Und genau diese Art von Content geniesst in Googles Augen eine hohe Autorität.
Aber was ist echter Thought Leadership Content?
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Eigene Standpunkte und Analysen. Nicht einfach nur wiederholen, was andere sagen, sondern eigene Gedanken, Erkenntnisse und Erfahrungen einbringen.
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Transparenz bei Methoden und Quellen. Wenn Sie mit Daten arbeiten, zeigen Sie, woher sie stammen und wie Sie zu Ihren Schlussfolgerungen gekommen sind.
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Fallstudien und Einblicke hinter die Kulissen. Zeigen Sie, wie Sie reale Probleme lösen – das ist wertvoller als jeder theoretische Ratgebertext.
Thought Leadership lebt von Authentizität und Klarheit. Sie müssen keine bahnbrechenden Innovationen liefern – es reicht, wenn Sie das, was Sie wissen, gut, klar und nachvollziehbar kommunizieren. Wenn Sie das regelmässig tun, wird Ihre Website zur anerkannten Anlaufstelle in Ihrem Bereich – und das ist ein direkter Weg zu mehr Sichtbarkeit.
Visuelle und strukturelle Qualität: Der unterschätzte Teil von E-E-A-T
Oft übersehen, aber enorm wichtig: Der Aufbau und das Design Ihrer Inhalte tragen stark zur Vertrauenswürdigkeit bei. Eine unstrukturierte, schlecht formatierte Seite mit wenig Absätzen, keine Bilder, keine klaren Headlines – das wirkt nicht nur abschreckend, sondern wird von Google auch nicht als hochwertig eingestuft.
Was Sie tun können:
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Nutzen Sie klare Zwischenüberschriften, Absätze und Listen.
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Ergänzen Sie Ihre Texte mit Bildern, Grafiken, Diagrammen oder Videos.
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Achten Sie auf eine einheitliche Formatierung und Corporate Design.
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Optimieren Sie die Ladezeiten Ihrer Seite – eine langsame Website wirkt unprofessionell und kostet Vertrauen.
Die Benutzererfahrung ist ein zentraler Faktor für dieses Konzept. Wenn Besucher sich auf Ihrer Seite leicht zurechtfinden, Inhalte schnell erfassen und mit wenigen Klicks zum Ziel kommen, steigt nicht nur die Verweildauer – sondern auch Ihr Ranking.
Expertise sichtbar machen – mit Daten, Quellen & Zitaten
Ein simpler Weg, Ihre E-E-A-T-Werte zu erhöhen: Verwenden Sie verlässliche Quellen und zitieren Sie Experten. Damit zeigen Sie nicht nur, dass Ihre Inhalte auf Fakten basieren, sondern positionieren sich auch selbst als jemand, der sorgfältig arbeitet und Verantwortung für die Richtigkeit der Informationen übernimmt.
Gute Praxis:
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Verlinken Sie auf Studien, Whitepapers, wissenschaftliche Artikel oder Branchenberichte.
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Zitate von Fachleuten (auch externe) erhöhen den wahrgenommenen Wert eines Artikels.
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Achten Sie auf Aktualität – veraltete Quellen wirken nachlässig.
Diese Form der „Content-Evidenz“ ist besonders wichtig in sensiblen Bereichen wie Finanzen, Gesundheit, Recht oder Technologie – also überall dort, wo Menschen fundierte Entscheidungen auf Basis Ihrer Informationen treffen.
Vertrauen entsteht durch Transparenz
Einer der am meisten unterschätzten Faktoren bei E-E-A-T ist: Offenheit. Wer steht hinter dieser Seite? Wer hat diesen Artikel geschrieben? Wie erreiche ich euch, wenn ich Fragen habe?
Transparenz bedeutet:
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Eine echte „Über uns“-Seite mit Informationen zum Team, zur Geschichte und Mission Ihrer Firma.
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Autorenseiten mit Bio, Foto, Links zu Social Media oder Fachartikeln.
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Ein Impressum und eine Datenschutzerklärung, die leicht zugänglich sind.
Das mag banal klingen – ist es aber nicht. Denn genau diese Elemente machen aus einer anonymen Domain eine echte Marke mit Gesicht. Und genau das will Google sehen.
E-E-A-T für bestehende Inhalte: Der Content-Audit
Wer denkt, dieser Ansatz betrifft nur neue Inhalte, liegt falsch. Auch bestehende Seiten sollten regelmässig auf ihre Qualität geprüft werden. Denn was heute aktuell ist, kann morgen schon veraltet sein – und veraltete Inhalte schaden Ihrem Ruf (und damit Ihrer SEO-Leistung).
Der E-E-A-T-Content-Check:
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Zweck des Inhalts prüfen: Ist dieser Artikel heute noch nützlich oder relevant?
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Autoren überprüfen: Steht jemand mit Expertise dahinter?
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Aktualität checken: Stimmen Zahlen, Quellen, Empfehlungen noch?
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Struktur analysieren: Ist der Artikel gut lesbar, übersichtlich, ansprechend?
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Multimedia-Elemente ergänzen: Bilder, Videos, Grafiken hinzufügen.
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Interne Verlinkung einbauen: Verlinken Sie auf verwandte Inhalte innerhalb Ihrer Seite.
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Feedback auswerten: Was sagen Nutzerkommentare, Analytics, Heatmaps?
Ziel: Jeden Artikel so aufzubereiten, dass er vertrauenswürdig, professionell und hilfreich wirkt – eben mit hoher E-E-A-T.
E-E-A-T ist kein Trick, sondern Haltung
Viele fragen sich: Ist E-E-A-T ein Rankingfaktor? Doch die ehrlichere Frage ist: Verdient mein Content überhaupt ein gutes Ranking?
E-E-A-T ist kein SEO-Hack. Es ist ein Qualitätsanspruch. Wer Inhalte erstellt, die nützlich, fundiert und vertrauenswürdig sind, wird belohnt – nicht nur von Google, sondern auch von seiner Zielgruppe.
Und genau hier liegt die Wahrheit: E-E-A-T funktioniert, weil es auf den Nutzer ausgerichtet ist. Und weil es keine kurzfristige Taktik ist, sondern langfristig Vertrauen aufbaut.
Fazit: So machen Sie Ihre Website E-E-A-T-ready
Hier nochmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst, um Ihre Website E-E-A-T-konform und SEO-stark zu machen:
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Identifizieren Sie jeden Autor mit Namen, Bild und Bio.
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Schaffen Sie leicht auffindbare Kontakt- und Transparenzseiten.
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Investieren Sie in Thought Leadership und zeigen Sie echte Erfahrung.
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Überarbeiten Sie alte Inhalte – oder entfernen Sie sie.
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Nutzen Sie verlässliche Quellen und Zitate.
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Achten Sie auf gutes Design, klare Struktur und positive Nutzererfahrung.
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Arbeiten Sie an Ihrer Markenreputation online und offline.
Wenn Sie sich an diese Prinzipien halten, schaffen Sie nicht nur Inhalte, die Google liebt – sondern vor allem Inhalte, die Menschen gerne lesen, teilen und vertrauen.
Und genau das ist das Ziel von gutem Content: Vertrauen schaffen.