Digitalisierung ist mehr als Technik – sie erfordert Change- und Prozessmanagement, um Unternehmen erfolgreich zu transformieren. Digitalisierung ist Change Management

Die Digitalisierung wird oft als technologischer Fortschritt beschrieben, der durch den Einsatz neuer Software, Maschinen und künstlicher Intelligenz (KI) realisiert wird. Doch diese Sichtweise greift zu kurz. Vielmehr ist Digitalisierung ein tiefgreifender Veränderungsprozess, der Unternehmen zwingt, ihre Arbeitsweisen, Strukturen und Denkweisen zu überdenken. Die wahre Herausforderung liegt nicht in der Implementierung neuer Tools, sondern in der Gestaltung des organisatorischen Wandels. Wie der Podcast “So Tech Deutschland” verdeutlicht, müssen Digitalisierungsvorhaben als Change- und Prozessmanagementprojekte betrachtet werden – mit einem klaren Fokus auf die menschliche Komponente. In diesem Podcast fassen wir die Erkenntniss, Digitalisierung ist Change Management, zusammen und erklären dadurch auch, wieso viele Projekte scheitern.

Digitalisierung bedeutet Veränderung – nicht nur Technologie

Viele Unternehmen setzen in der Digitalisierung vorrangig auf IT-Spezialisten und neue Softwarelösungen. Doch wie oft scheitern Digitalisierungsprojekte an mangelnder Akzeptanz oder ineffizient angepassten Prozessen? Die Antwort ist: häufig. Einer der zentralen Gründe ist die Missachtung der kulturellen und prozessualen Dimension. Digitalisierung verändert nicht nur Technologien, sondern auch Menschen und Arbeitsweisen.

Laut einer Bitkom-Umfrage beschäftigen sich zwar 57 % der Unternehmen mit künstlicher Intelligenz, aber nur 20 % setzen sie auch tatsächlich ein. Die grosse Lücke zwischen Interesse und Umsetzung zeigt, dass viele Organisationen noch immer mit den Herausforderungen der digitalen Transformation kämpfen.

Die Bedeutung von Change Management in der Digitalisierung

Ein erfolgreicher Wandel erfordert ein strukturiertes Change Management. Das bedeutet:

  • Mitarbeiter einbinden: Nur wenn die Belegschaft den Nutzen digitaler Prozesse erkennt, wird sie diese aktiv unterstützen.
  • Psychologische Aspekte berücksichtigen: Veränderungen rufen oft Ängste hervor. Widerstände können durch Kommunikation und Schulungen abgebaut werden.
  • Neue Arbeitsweisen etablieren: Digitalisierung bedeutet nicht, bestehende Abläufe eins zu eins in Software zu übertragen, sondern sie grundlegend zu überdenken.

Wie im Podcast diskutiert, setzen erfolgreiche Unternehmen daher nicht nur auf IT-Experten, sondern auch auf Psychologen und Prozessexperten, um digitale Projekte erfolgreich umzusetzen. Denn Digitalisierung ist in erster Linie eine Frage der Anpassungsfähigkeit, nicht der Technologie.

Prozessmanagement als Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung

Neben Change Management ist ein systematisches Prozessmanagement entscheidend. In vielen Unternehmen existieren ineffiziente, veraltete Abläufe, die einfach digitalisiert werden, ohne sie zu hinterfragen. Doch die Digitalisierung sollte als Chance genutzt werden, Prozesse zu optimieren und zu modernisieren.

Ein Beispiel aus der Industrie verdeutlicht dies: Die Einführung von KI-basierten Produktionsüberwachungen scheitert oft daran, dass alte Maschinen keine oder nur unzureichende Daten liefern. Bevor eine Software eingesetzt werden kann, muss also erst die Grundlage geschaffen werden – etwa durch das Nachrüsten von Sensoren oder die Anpassung von Betriebsabläufen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Datenqualität. Viele Unternehmen investieren in digitale Dashboards, ohne sicherzustellen, dass die erfassten Daten korrekt, vollständig und sinnvoll interpretierbar sind. Die Folge: Die Digitalisierung erzeugt statt Effizienzsteigerung nur Frustration. Ein strukturiertes Prozessmanagement sorgt dafür, dass die richtigen Daten erfasst, verarbeitet und genutzt werden.

Digitalisierung als kontinuierlicher Prozess

Digitalisierung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Veränderungsprozess. Unternehmen müssen lernen, flexibel zu bleiben und sich ständig an neue Technologien und Marktbedingungen anzupassen. Eine langfristige Digitalstrategie sollte daher nicht nur Technologien, sondern auch Change- und Prozessmanagement beinhalten.

Das mittlere Management fungiert all zu oft wie das Immunsystem in Unternehmen und verhindert alles Neue.

Wie im Podcast betont wird, sind insbesondere mittlere Managementebenen häufig die grösste Hürde in Digitalisierungsprojekten. Sie fungieren als eine Art “Immunsystem”, das Veränderungen abwehrt. Daher müssen gerade sie frühzeitig in den Wandel eingebunden werden. Hierbei helfen transparente Kommunikation, Schulungen und eine klare strategische Ausrichtung.

Fazit: Digitalisierung erfordert ein neues Mindset

Die Digitalisierung ist weit mehr als die Einführung neuer Software oder Maschinen. Sie bedeutet vor allem Veränderung – für Unternehmen, Mitarbeiter und Prozesse. Wer Digitalisierung als reines Technologieprojekt betrachtet, wird scheitern. Erfolgreiche Unternehmen setzen daher auf einen ganzheitlichen Ansatz: Change Management, Prozessoptimierung und eine enge Einbindung der Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg.

Wer Digitalisierung als reines Technologieprojekt betrachtet, wird scheitern.

Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur Verbesserung von Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, die das verstehen und den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Digitalstrategie stellen, werden langfristig erfolgreicher sein. Digitalisierung ist Change Management.