Viele Angestellte starten neben dem Hauptberuf ein Kleingewerbe. Häufig fehlt jedoch der Überblick über Anmeldung, steuerliche Pflichten und organisatorische Abläufe. Eine strukturierte Vorgehensweise hilft, den Einstieg in die Selbstständigkeit reibungslos zu gestalten und dabei Zeit zu sparen. Schon bei der Wahl der passenden Rechtsform vermeiden Gründer schliesslich viele spätere Schwierigkeiten. Eine frühzeitige Planung der Abläufe ist obendrein sinnvoll, um den Überblick über Fristen, Rechnungen und Versicherungen zu behalten. Digitale Tools erleichtern zudem die Organisation, sodass Verwaltungsaufgaben effizient erledigt werden. Erfahren Sie in diesem Artikel wie die stressfreie Anmeldung des nebenberuflichen Kleingewerbes funktioniert und was, wann notwendig ist.
Frühzeitig den Rahmen klären beim nebenberuflichen Kleingewerbe
Bevor die Anmeldung beginnt, ist es hilfreich, die geplante Tätigkeit und den Umfang zu prüfen. In Deutschland erlaubt zum Beispiel die Kleinunternehmerregelung Umsätze bis 25.000 Euro im Vorjahr und maximal 100.000 Euro im laufenden Jahr ohne Umsatzsteuerpflicht. In der Schweiz tritt die Mehrwertsteuerpflicht erst ab einem Jahresumsatz von 100’000 CHF ein, vorher kann die Anmeldung freiwillig erfolgen. Dies ist insofern Sinnvoll, da ab dem überschreiten der 100’000 CHF die Pflicht gilt und dies kann auch Rückwirkend für das Geschäftsjahr sein… Mit diesen Werten im Blick planen Gründer administrative Aufgaben von Anfang an effizient.
Die passende Rechtsform wählen
Die meisten nebenberuflich Selbstständigen starten als Einzelunternehmen. In Deutschland erfolgt die Anmeldung beim örtlichen Gewerbeamt und die Unterlagen und Gebühren hängen von der jeweiligen Gemeinde ab. Notwendig sind das ausgefüllte Formular mit Name, Anschrift und Tätigkeitsbeschreibung, eine Kopie des Personalausweises und die Anmeldegebühr zwischen 10 und 60 Euro.
In der Schweiz melden Selbstständige ihr Gewerbe direkt beim zuständigen kantonalen Gewerbeamt an. Gebühren variieren je nach Kanton zwischen 25 und 50 CHF. Ab einem Jahresumsatz von 100’000 CHF ist zusätzlich eine Eintragung im Handelsregister erforderlich. Die Formalitäten und Gebühren unterscheiden sich je nach Kanton.
Steuerliche Pflichten im Blick
Nach der Anmeldung des Kleingewerbes in Deutschland reichen Gründer den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung beim Finanzamt ein. Dort werden voraussichtliche Umsätze, Gewinne und Angaben zur Tätigkeit festgehalten. Auf dieser Grundlage vergibt das Finanzamt eine Steuernummer und entscheidet, ob die Kleinunternehmerregelung gilt.
Fristen für Steuererklärungen und Umsatzsteuer-Voranmeldungen sollten frühzeitig notiert werden, um Nachzahlungen zu vermeiden.
In der Schweiz melden Selbstständige ihr Gewerbe beim zuständigen Steueramt und beantragen die Steuernummer. Im Zuge der Registrierung werden Angaben zum voraussichtlichen Jahresumsatz gemacht. Einzelunternehmen haben die Möglichkeit, sich freiwillig für die Mehrwertsteuer anzumelden, um bei hohen Betriebsausgaben die Vorsteuer geltend zu machen. Kleinunternehmen führen grundsätzlich keine Umsatzsteuer ab.
Eine sorgfältige Dokumentation aller Einnahmen, Ausgaben und Belege erleichtert die Arbeit in jedem Fall erheblich. Rechnungen sollten zudem zeitnah erstellt und Zahlungseingänge geprüft werden. Digitale Ablagesysteme oder Tabellen helfen des Weiteren, den Überblick zu behalten, Fristen einzuhalten und die Unterlagen bei Bedarf schnell bereitzustellen.
Verträge und Versicherungen berücksichtigen
Neben der Anmeldung empfiehlt sich ein Blick auf Versicherungen. In Deutschland bleibt die gesetzliche Krankenversicherung in der Regel bestehen, wenn die Nebentätigkeit unter 20 Stunden pro Woche liegt. Für die Schweiz sind AHV-Beiträge relevant; zusätzlich ist mitunter eine private Krankenversicherung sinnvoll. Eine Berufshaftpflicht schützt bei Beratungstätigkeiten und deckt mögliche Schadensfälle ab.
Geschäftsprozesse digital organisieren
Digitale Werkzeuge und die fortschreitende Digitalisierung erleichtern die Organisation von Nebengewerben erheblich. Gründer erstellen, versenden und archivieren Rechnungen schliesslich lückenlos, sodass kein Beleg verloren geht. Cloud-Dienste speichern Dokumente sicher, bieten Versionskontrolle und erlauben den Zugriff von verschiedenen Geräten aus, wodurch die Arbeit flexibel von Büro, Homeoffice oder unterwegs möglich ist.
Neben der Buchhaltung unterstützen digitale Tools auch die Verwaltung von Projekten, Terminen und Aufgaben. Mit einfachen Kalenderfunktionen planen Unternehmer Fristen, Steuertermine und Kundentermine übersichtlich. Aufgabenlisten oder Projektmanagement-Tools strukturieren Arbeitspakete und sorgen dafür, dass alle To-dos nachvollziehbar bleiben.
Besonders praktisch sind folgende Funktionen digitaler Tools.
- Fristen für Steuer- und Kundentermine verwalten
- Aufgaben und Projekte in einzelne Arbeitspakete aufteilen
- Verantwortlichkeiten und Deadlines klar zuweisen
- Fortschritt und erledigte Aufgaben transparent dokumentieren
- Automatisierte Erinnerungen und Checklisten nutzen
Ausserdem erleichtern digitale Systeme die Prozessdokumentation, da Abläufe und Arbeitsschritte automatisch protokolliert und nachvollziehbar gespeichert werden.
Die Kommunikation mit Kunden oder Partnern lässt sich ebenfalls über digitale Plattformen effizient organisieren, zum Beispiel durch automatisierte Erinnerungen, Checklisten oder gemeinsame Dokumentenbearbeitung. Ferner erlauben es digitale Ablagesysteme, Belege nach Kategorien wie Einnahmen, Ausgaben oder Projekten zu sortieren.
Rechnungen werden direkt aus dem System heraus erstellt und versendet, Zahlungseingänge lassen sich automatisch verbuchen. So reduziert sich der manuelle Aufwand deutlich und die Übersicht über Finanzflüsse bleibt jederzeit erhalten. Auch die Vorbereitung auf die Steuererklärung wird erleichtert, da alle Unterlagen strukturiert vorliegen und Auswertungen wie Gewinn- und Verlustübersichten direkt generiert werden. So gelingt die stressfreie Anmeldung des nebenberuflichen Kleingewerbes und wenn es um Fragen zur Digitalisierung geht, kontaktieren Sie uns ungeniert.