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Zwei Wege, ein Ziel? Zoho Philosophie versus Salesforce

Zoho vs. Salesforce: CRM-Produkte, Unterscheidungsmerkmale und Preise (ein Vergleich für das Jahr 2025)

In der Welt der Technologie- und Softwarefirmen existieren grundsätzlich zwei wesentliche Modelle zur Kapitalaufnahme, Expansion und strategischen Ausrichtung:

  1. Der klassische Weg über externe Investoren, Risikokapital (VC) und schließlich den Gang an die Börse,

  2. oder die langfristig ausgerichtete, eigenfinanzierte Strategie ohne Börsendruck.

Zoho gehört zu den prominenten Beispielen jener Unternehmen, die bewusst den zweiten Weg gewählt haben. In einem aktuell veröffentlichten Interview erklärt Zoho-Mitgründer Sridhar Vembu, dass die jüngste Messaging-App Arattai vermutlich nicht entstanden wäre, hätte Zoho externem Wall-Street-Druck unterlegen sein müssen. (India Today) Was hinter der Zoho Philosophie steckt gilt es daher zu analysieren.

Dieser Artikel beleuchtet die Argumente, Vor- und Nachteile dieser Entscheidungen, vergleicht sie mit dem Modell von Salesforce & Co., und diskutiert, warum Zoho aus Sicht seiner Kunden und der Unternehmenskultur davon profitieren kann.

Zoho und der Wille zur Unabhängigkeit

Vembus Argument: Langfristigkeit über Kurzfristigkeit

Der zentrale Kern der Zoho-Philosophie ist Freiheit von kurzfristigem Börsendruck. Die Zoho Philosophie. In dem Interview mit India Today argumentiert Sridhar Vembu, dass eine App wie Arattai – mit ihrer Fokus auf Datenschutz, Innovation und einer ambitionierten Infrastruktur – kaum überlebensfähig wäre unter dem Zwang, Quartalszahlen zu liefern. Er nennt das Projekt sogar „hopelessly foolish“, also eine womöglich sehr riskante Unternehmung, die sich finanziell erst spät auszahlen würde, wenn überhaupt (India Today).

Vembu betont weiter, dass Zoho eher wie ein Forschungs- bzw. Innovationslabor agiere, in dem Projekte über Disziplinen hinweg betrieben werden – von Chips bis Robotik, von Compilertechnologie bis Sicherheit – alles ohne primären Fokus auf kurzfristige Monetarisierung.

Zoho Gründer Sridhar Vembu KMU Digitalisierung Zoho Schweiz

Aus seiner Perspektive ist ein börsennotiertes Unternehmen häufig „gefesselt“ an die Erwartungen der Märkte, Aktionäre und Analysten – mit dem Risiko, riskantere Investitionen oder langfristige Forschung zu vernachlässigen zugunsten stabiler Margen. Zudem müssen Gewinne innert einem Quartal fliessen, damit diese in die Bewertungen einfliessen und vom Aktienkurs gutiert werden können. Die Zoho Philosophie ist da anders.

Interne Kultur und Sparsamkeit

Vembu beschreibt, dass die Gründer und Führungskräfte bei Zoho eine sehr «frugale» Lebensweise pflegen – mit Ähnlichkeiten zu Ingenieur-Mentalitäten wie bei der ISRO (Indische Raumfahrtorganisation). Solch ein Mindset soll verhindern, dass das Unternehmen von kurzfristigen Gewinnzwängen geleitet wird.

Diese Kultur der Sparsamkeit (Cost Consciousness) gilt als Fundament dafür, dass Zoho auch in schwierigen Phasen überleben kann und sich nicht blind von externem Kapital abhängig macht.

Kontrolle und Unabhängigkeit

Ein weiterer Vorteil der Nichtbörsennotierung ist die volle Kontrolle durch Gründerfamilie und Management. Zoho blieb weitgehend in privater Hand und hat keine externen Mehrheitsinvestoren. Das bedeutet, dass strategische Entscheidungen intern getroffen werden können, ohne Rücksicht auf externe Investoren, die kurzfristige Renditen fordern.

Durch diese Unabhängigkeit lassen sich Projekte verfolgen, die eventuell erst über Jahre rentabel werden – etwa Arattai oder technologieorientierte Grundlagenarbeiten –, ohne dass sofortiger Druck entsteht, diese zu monetarisieren.

Zoho als Brückenbauer: Unterstützung von KMU, insbesondere in der Krise

Ein wichtiger Beleg, wie sich die strategische Freiheit zu Gunsten der Kunden auswirkt, ist Zohos Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) während der Corona-Pandemie.

ESAP – Small Business Emergency Subscription Assistance Program

Als die Pandemie begann, führte Zoho das Programm ESAP (Emergency Subscription Assistance Program) ein: Kunden mit maximal 25 Mitarbeitenden, die stark vom wirtschaftlichen Abschwung betroffen waren, konnten drei Monate lang kostenlose Nutzung der Zoho-Software erhalten. (Zoho)

Das Programm war auf bis zu 20’000 Firmen ausgerichtet. Manche Kunden konnten auch eine Gutschrift in Höhe des dreifachen Abonnementbetrags von Februar 2020 beantragen, bis zu einem Limit von 2’000 USD. (itwire.com)

Darüber hinaus erlaubte Zoho betroffenen Firmen, Lizenzen zu verlängern, zusätzliche Produkte zu nutzen oder einfach Zahlungsaufschübe zu erhalten.

Diese Massnahmen zeigten, dass Zoho in Krisenzeiten besonders für kleinere Kunden greifbar wurde – ohne dass externe Investoren sofort Rückfragen zum Cashflow oder der kurzfristigen Profitabilität stellen konnten.

Weitere Initiativen: Remotely & Digital Jumpstart

Parallel dazu lancierte Zoho Remotely, eine Suite von Kollaborationstools (Meeting, Drive, Projekt-Apps etc.), und stellte sie temporär kostenlos zur Verfügung, um Unternehmen beim Übergang ins Homeoffice zu unterstützen. (Zoho)

Ausserdem beteiligte sich Zoho an Programmen wie Digital Jumpstart, mit dem kleine Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützt wurden – etwa bei Online-Präsenz oder Automatisierung. (Zoho)

Solche Initiativen tragen direkt zur Kundenbindung bei und signalisieren, dass Zoho nicht nur ein reiner Lizenzverkäufer ist, sondern ein Partner für KMU mit langfristiger Perspektive.

Klassischer Börsengang und Wachstumsstrategie: Salesforce & Co.

Um das Modell von Zoho einordnen zu können, lohnt sich ein Blick auf das kontrastierende Modell vieler erfolgreicher SaaS-Firmen – namentlich Salesforce.

Salesforce: Vom Startup zum Börsenschwergewicht

Salesforce startete mit VC-Runden und expandierte aggressiv, um Umsatz, Marktanteile und Kundennetz auf schnelle Weise zu skalieren. Der Börsengang war ein zentraler Meilenstein, um Kapital zu mobilisieren, Wachstum zu finanzieren und die Marke global zu etablieren.

Salesforce

Salesforce ist Partner von McLaren in der Formel 1

Börsennotierung bringt Vorteile: Zugang zu grossen Kapitalquellen, Liquidität für Investoren, Sichtbarkeit, Aufwertung des Unternehmenswerts – ideal, wenn Skalierung und schnelle Expansion im Vordergrund stehen.

Chancen & Risiken eines Börsengangs

Vorteile:

  1. Kapitalzufluss: Ein Börsengang ermöglicht es, grosse Mengen Kapital zu beschaffen, um aggressiv in Marketing, Vertrieb, Infrastruktur oder Übernahmen zu investieren.

  2. Gebührenfreiheit für Investoren: Frühphaseninvestoren und Mitarbeiter mit Aktienoptionen können ihre Beteiligungen monetarisieren.

  3. Signalwirkung & Credibility: Börsennotierung kann als Qualitätszeichen wahrgenommen werden und Vertrauen schaffen.

  4. Verstärkte Skalierung: Mit Kapital können globale Expansionsschritte schneller umgesetzt werden.

Nachteile / Zwänge:

  1. Quartalsdruck & kurzfristiger Fokus: Börsennotierte Firmen stehen unter permanentem Druck, Quartalsergebnisse zu liefern, Prognosen zu erfüllen, den Aktienmarkt zu befriedigen.

  2. Weniger Flexibilität: Strategien mit langer Amortisationsdauer oder riskante Innovationen werden oft aussortiert zugunsten stabiler Margen.

  3. Kosten & Komplexität: Börsengang, Compliance, Reporting, Investor Relations – erhebliche administrative Belastungen.

  4. Verwässerung & Einflussnahme: Neue Investoren können Mitsprache beanspruchen, Managementanteile verwässert werden.

Viele SaaS- und Techfirmen balancieren zwischen Wachstumsdruck und Innovation – und meistern dies oft nur unter starkem Fokus auf Margensteigerung oder Effizienz.

Beispiele und Vergleich zu Zoho

Wenn man Salesforce gegen Zoho stellt, wird deutlich, wie unterschiedlich die Ausgangspunkte und Zielsetzungen sind:

Competitive Vergleiche zeigen, dass Zoho-Pläne typischerweise deutlich günstiger sind als vergleichbare Salesforce-Pläne. Zum Beispiel reicht Zoho im Basispaket für KMU oft mit 14–57 CHF pro Nutzer (je nach Plan) aus, während Salesforce–Lösungen entsprechend teurer sind. (Cloud Consulting Inc.)

Doch diese günstigere Preisstruktur ergibt sich gerade auch deshalb, weil Zoho nicht denselben Kapitaldruck hat, wie ein börsennotiertes Unternehmen, das maximale Monetarisierung verfolgt.

Gegenüberstellung: Zoho-Philosophie vs. Börsenmodell

Dimension Zoho (privat, eigenfinanziert) Börsennotiertes / VC-finanziertes Unternehmen
Kapitalquelle Internes Kapital, laufende Umsätze, Rückstellungen Kapitalzuflüsse durch Investoren und öffentliche Emission
Strategischer Horizont Langfristig (5–10 Jahre oder mehr) Kurz- bis mittelfristig (jährliche bis quartalsweise Ziele)
Risikofreude bei Innovation Höher – Experimente werden toleriert Geringer – Fokus auf sichere Produkte mit schneller Amortisation
Kundenzentrierung/KMU-Fokus Oft stärker, da weniger Druck auf hohe Margen Segmentverschiebung hin zu Großkunden und höherem ARPU
Preisgestaltung & Margen Bewusste Zurückhaltung, wettbewerbsfähige Preise Margenoptimierung oft zentraler Punkt
Flexibilität & Anpassung Schnellere Entscheidungszyklen, keine externe Genehmigung notwendig Entscheidungen oft länger, Zustimmung von Investoren nötig
Transparenz & Reporting Weniger externe Verpflichtungen Hohe Compliance, Reportingpflichten, externe Kontrolle

Diese Gegenüberstellung zeigt, wie grundlegend sich die Geschäftsmodelle und Strategien unterscheiden – und dass es kein „besser“ per se gibt, sondern unterschiedliche Risiko- und Zielpräferenzen.

Warum Zohos Strategie für Kunden oft vorteilhaft ist

Aus Sicht eines Kunden – besonders eines KMU – ergeben sich durch Zohos Strategie einige potenzielle Vorteile:

Preisstabilität & Kostenvorteil

Da Zoho nicht unter starkem externem Druck steht, liegt ein Fokus darauf, wettbewerbsfähige Preise anzubieten. In vielen Vergleichen schneiden Zoho-Lösungen im Kostenvergleich besser ab als Salesforce-Lizenzen mit ähnlichem Funktionsumfang. (CX Today)

Für kleine Unternehmen mit begrenztem Budget ist dieses Kostenverhältnis oft ausschlaggebend.

Fokus auf Stabilität & Nachhaltigkeit

Ein Anbieter, der nicht primär auf Maximierung kurzfristiger Umsätze getrimmt ist, kann sich mehr auf Kontinuität, Stabilität und langfristige Kundenbeziehungen konzentrieren. Kunden müssen weniger befürchten, dass Funktionen gestrichen oder Preismodelle drastisch verändert werden, nur um kurzfristige Ziele zu erreichen. Die Zoho Philosophie steht für Kontinuität.

Innovationsfähigkeit & langfristige Investitionen

Ein Vorteil, den Vembu explizit nennt: Arattai entstand, weil Zoho nicht dem Druck von Quartalszielen ausgesetzt war. Projekte mit unklarem kurzfristigem Return können verfolgt werden, und Kunden profitieren potenziell von Innovationen, die andernfalls nicht realisiert würden.

Kundenorientierte Unterstützungsprogramme

Die bereits erwähnten Programme wie ESAP zeigen, dass Zoho in Krisenzeiten direkten Nutzen zu seinen Bestandskunden bringt, besonders zu kleineren Unternehmen. Solche Unterstützungsmassnahmen wären in einem börsennotierten Kontext deutlich schwerer durchsetzbar, da Investoren Kosten vermeiden möchten, die sofort zu Einbussen führen. Die Zoho Philiosophie ist ein grosser Unterschied im “money game” der Börsen und  Weltmärkte.

Konsistenz & Vorhersehbarkeit

Aus technischer und vertraglicher Sicht kann es vorteilhaft sein, wenn ein Anbieter mit geringeren Verschiebungen, Preiserhöhungen oder strategischen Richtungswechseln operiert. Für Kunden bietet das eine bessere Planungsbasis.

Grenzen, Herausforderungen und Risiken von Zohos Strategie

Natürlich ist auch der „privat & organisch wachsen“-Ansatz nicht ohne Herausforderungen. Für Zoho (und vergleichbare Unternehmen) existieren potentielle Schwachstellen:

Skalierungsrisiken & Kapitalbedarf

Wenn ein Wachstumsschub eintritt – etwa beim massiven Ausbau von Infrastruktur, internationalen Expansionsvorhaben oder in kapitalintensiven Bereichen wie Hardware/IoT – kann Eigenfinanzierung begrenzend wirken. Ohne externe Kapitalgeber kann Investitionsspielraum eingeschränkt sein.

Wettbewerbsdruck von kapitalstarken Gegnern

Unternehmen mit massiven finanziellen Ressourcen (VCs, Private Equity, börsennotierte Firmen) können aggressiv in Marketing, Akquisitionen oder Produktentwicklung investieren, um Marktanteile zu erzwingen. Zoho muss mit geringeren Mitteln konkurrenzfähig bleiben. Sprich durch innovationen ausgleichen, was andere sich leisten können. Der Aufbau von Schulen in ländlichen Regionen um dort einen Teil der Schüler als Programmierer zu gewinnen und diesen eine Arbeitsplatz fern ab der Grossstädte zu bieten ist ein innovativer Ansatz – der sich auszahlt für Zoho und seine Kunden, weil die Löhne deutlich günstiger sind als in den IT Hochburgen. Dafür wohnen und leben die Arbeitnehmer günstiger auf dem Lande.

Risiko der Selbstbegrenzung

Die absichtliche Begrenzung des Wachstums oder eine konservative Herangehensweise könnte dazu führen, dass Chancen verpasst werden. Wer zu vorsichtig agiert, könnte von schneller skalierenden Konkurrenten überholt werden.

Liquidität für Gründer / Mitarbeitende

Ohne Börsengang gibt es kaum Liquiditätsereignisse für Gründer und frühere Investoren, es sei denn durch private Verkäufe oder andere externe Investitionen. Das kann Anreizprobleme schaffen, wenn Talente oder Investoren nach Exit-Chancen suchen.

Wahrnehmung und Finanzierungsmöglichkeiten

Manche Partner, Investoren oder Grosskunden bevorzugen mitunter öffentlich sichtbare Firmen mit höherer Transparenz und vergleichbarer Kreditwürdigkeit. Ein privates Unternehmen könnte in manchen Ausschreibungen oder Finanzierungssituationen als weniger transparent gelten. Eine Kehrseite der Zoho Philosophie aber vielleicht ist das Kriterium das falsche.

Fallanalyse: Arattai – ein Beispiel für Zoho’s Freiheit zum Experimentieren

Das jüngste Beispiel von Zoho, das Vembu in dem India Today-Interview anführt, ist die Messaging-App Arattai. Ursprünglich im Jahr 2021 lanciert, erreichte sie plötzlich im September 2025 ein explosives Wachstum – von 3’000 Anmeldungen pro Tag zu 350’000 pro Tag binnen drei Tagen in den App Stores.

Arattai explained: Top 5 features of viral made in India app taking on  WhatsApp, other chats apps - India Today

Vembu argumentiert, dass Arattai ein Projekt war, das viele als zu spekulativ oder nebenläufig betrachtet haben. Doch gerade dank der Unabhängigkeit von Börsendruck konnte Zoho solch eine riskante Innovation verfolgen. Er sagt:

„Arattai würde sehr wahrscheinlich nicht existieren, wenn wir unter Wall-Street-Druck stünden.“ (India Today)

Die Konsequenz: Nutzer erhalten eine Messaginglösung mit Fokus auf Privatsphäre – Zoho verspricht, dass keine Nutzerdaten monetarisiert werden und E2E-Verschlüsselung eingeführt wird. (India Today)

Für Kunden heisst das: Zugang zu Innovation, die nicht zwingend auf Monetarisierung ausgelegt ist, sondern oft auf Nutzerbedürfnis und langfristige Strategie.

Vergleich mit anderen Modellen & ergänzende Kriterien

Andere Beispiele privater Unternehmen

Zoho ist nicht das einzige Beispiel. Manche Technologieunternehmen – insbesondere im Enterprise- oder B2B-Bereich – entscheiden sich bewusst gegen einen Börsengang oder verschieben ihn weit in die Zukunft, um Kontrolle und strategische Freiheit zu behalten.

Beispiele wie Basecamp (früher 37signals) oder Atlassian (wiewohl Atlassian letztlich börsennotiert ist) zeigen, wie wichtig Unternehmenskultur, Eigentümerstruktur und Entscheidungsfreiheit sein können.

Hybride Strategien – selektiver Börsengang oder Teilverkauf

Manche Unternehmen gehen einen Mittelweg: Sie nehmen externe Investoren oder gehen minimal an die Börse, behalten aber Mehrheitskontrolle oder vereinbaren Governance-Strukturen, die kurzfristigen Druck vermindern.

Ein Unternehmen könnte z. B. nur einen Teil seiner Aktien ausgeben oder duale Aktienklassen (z. B. A- und B-Aktien mit unterschiedlichen Stimmrechten) nutzen, um Kontrolle zu behalten, während Kapital aufgenommen wird.

Bewertung & Kapitalmarktwahrnehmung

Öffentliche Märkte tendieren dazu, Wachstum und Margen stark zu bewerten. Ein Unternehmen, das nicht öffentlich ist, bleibt oft unsichtbarer, kann jedoch auch von Überraschungen profitieren – weniger Beachtung, geringerer Analystendruck, mehr Flexibilität.

Diversifikation von Geschäftsmodellen

Zoho betreibt viele Produkte (CRM, Office Suite, Analytics etc.). Das diversifizierte Portfolio kann helfen, Umsatzquellen zu glätten, wodurch ein moderates Wachstum aus ausbalancierten Bereichen die Innovationstiefe stützt.

Fazit: Für wen eignet sich welches Modell?

Zoho ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie ein Technologieunternehmen strategische Autonomie mit Kundenorientierung und Innovationskraft verbinden kann. Die Entscheidung, bewusst nicht an die Börse zu gehen, bringt klare Vor- und Nachteile – und kann, richtig umgesetzt, gerade für Kunden und langfristig orientierte Unternehmen grosse Vorteile bringen.

Ob Zoho diesen Weg dauerhaft erfolgreich gehen kann, hängt davon ab, wie gut das Unternehmen mit Skalierungsdruck, Wettbewerbsintensität und interner Disziplin umgeht. Doch in einer Branche, in der oft kurzfristiger finanzieller Erfolg über langfristigen Wert gestellt wird, ist die Zoho Philosophie ein bemerkenswerter Gegenentwurf – und ein spannendes Modell für die Zukunft der Softwarewirtschaft. Von Unternehmern für Unternehmen.

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