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Workflows automatisieren im CRM: 5 Praxisbeispiele aus dem Büroalltag

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CRM-Systeme haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Was früher lediglich als Kontaktverwaltung begann, ist heute das Zentrum für digitale Büroautomation und Prozessoptimierung. Besonders in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), wo Ressourcen knapp und manuelle Abläufe zahlreich sind, kann ein intelligent eingesetztes CRM-System zur Entlastung und Effizienzsteigerung führen. Der Schlüssel dazu liegt in der Automatisierung von Workflows.

Wer seine Workflows automatisiert, reduziert nicht nur Fehler und Bearbeitungszeit, sondern schafft Freiraum für das Wesentliche: Kundennähe, Innovation und strategisches Wachstum. In diesem Artikel zeigen wir detailliert anhand fünf konkreter Anwendungsfälle aus dem Büroalltag, wie CRM-Systeme durch Automatisierung den Unterschied machen können.

Warum Workflows automatisieren?

Die meisten Büroabläufe in KMU laufen noch immer mit einem hohen Grad an Handarbeit ab. Mails werden manuell verfasst, Leads von Hand zugewiesen, Termine nachgeführt und Reports aus Excel-Tabellen zusammengeklickt. Das kostet Zeit, senkt die Qualität und frustriert Mitarbeitende.

Die Automatisierung von Workflows löst genau dieses Problem. Sie sorgt dafür, dass wiederkehrende Aufgaben – vom Erstkontakt bis zum Reporting – strukturiert, konsistent und ohne manuelle Eingriffe ablaufen. Das senkt nicht nur die Fehlerquote, sondern führt auch zu erheblichen Zeiteinsparungen. Studien und Praxisbeispiele zeigen, dass Mitarbeitende durch clevere Automatisierung 20 bis 30 Prozent ihrer Arbeitszeit zurückgewinnen können. Bei 4 Personen ist dies eine zusätzliche Fachkraft, welche man aktuell nicht so schnell findet auf dem Arbeitsmarkt. Workflows automatisieren macht daher schnell einmal auch finanziell Sinn für kleinere Unternehmen.

Workflows automatisieren

Laut einer Analyse von Planer am Bau werden lediglich 24 % der Arbeitszeit für das eigentliche Tagesgeschäft genutzt, während 30 % auf die Bearbeitung von E-Mails und 26 % auf Besprechungen entfallen. Workflows automatisieren hilft die Arbeitszeit maximal zu optimieren und mehr Zeitressourcen zu haben.

Beispiel 1: Lead-Weiterleitung nach Kontaktformular-Eingabe

Ein Klassiker der CRM-Automatisierung: Jemand füllt auf der Webseite ein Kontaktformular aus – und was passiert danach? In vielen Unternehmen landet die Anfrage per E-Mail im allgemeinen Postfach, wird dort weitergeleitet oder geht im schlimmsten Fall unter.

Mit einem automatisierten Workflow im CRM passiert Folgendes: Das ausgefüllte Formular wird direkt ins System übernommen, der Lead wird anhand von Kriterien wie Standort, Branche oder Anliegen automatisch einem passenden Vertriebsmitarbeiter zugewiesen. Dieser erhält eine Benachrichtigung mit allen relevanten Infos, inklusive Frist zur Kontaktaufnahme. Der Lead wiederum bekommt umgehend eine personalisierte Bestätigungsnachricht.

Das Ergebnis: Niemand geht verloren, die Reaktionszeit sinkt, und das Kundenerlebnis steigt. Gerade bei anonymen Web-Anfragen macht Geschwindigkeit den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust eines potenziellen Kunden.

Beispiel 2: Follow-up-E-Mails nach Kundenkontakt

Nach einem Beratungsgespräch, einem Angebot oder einer Lieferung bleibt oft unklar: Wann melden wir uns wieder? Wer ist zuständig? Was haben wir schon kommuniziert?

Hier kommt die zweite Automatisierung ins Spiel: Nach einem bestimmten Kundenkontakt wird automatisch eine Erinnerung zur Nachverfolgung gesetzt – entweder als Aufgabe für den zuständigen Mitarbeiter oder gleich als vorbereitete E-Mail, die nach x Tagen versendet wird.

Diese Follow-ups können inhaltlich dynamisch sein: Je nach Angebotsart, Branche oder Kundenstatus lassen sich individuelle Texte versenden, inklusive Dateianhängen oder Buchungslinks für Beratungstermine. Das CRM-System merkt sich dabei genau, wann was passiert ist, und verhindert doppelte oder vergessene Nachrichten.

Gerade für das Vertriebsteam bedeutet das eine enorme Entlastung. Die Kunden fühlen sich besser betreut, weil sie kontinuierlich und konsistent angesprochen werden.

Beispiel 3: Automatisierte Zufriedenheitsumfragen nach Projektabschluss

Ein oft vernachlässigter, aber hochwirksamer Prozess ist das Einholen von Feedback. Wer weiss schon genau, wie der Kunde die Zusammenarbeit erlebt hat? Doch regelmässig Feedback manuell einzuholen ist aufwendig und wird oft aufgeschoben.

Dabei lässt sich dieser Schritt perfekt automatisieren. Sobald ein Projekt abgeschlossen oder ein Produkt verkauft wurde, triggert das CRM automatisch den Versand einer personalisierten E-Mail mit einem Umfragelink – zum Beispiel über ein integriertes Tool wie Zoho Forms.

Die Ergebnisse landen strukturiert im CRM. Bei besonders positivem Feedback kann automatisch ein Vorschlag für eine Google-Bewertung versendet werden. Bei negativer Bewertung wird ein Eskalationsprozess ausgelöst: Der zuständige Projektleiter wird benachrichtigt und ein Follow-up-Termin angesetzt.

So wird Feedback nicht nur gesammelt, sondern aktiv in den Verbesserungsprozess übernommen – ohne manuellen Aufwand. Durch das, dass sich die Umfrage Workflows automatisieren lassen, werden diese auch nicht vergessen. Dadurch werden mehr Feedbacks eingeholt die Qualität der Umfrageresultate steigt.

Beispiel 4: Aufgabenverteilung bei neuen Leads oder Projekten

Neue Leads oder Projektstarts bringen oft eine Kaskade an Aufgaben mit sich: Wer erstellt das Angebot? Wer bereitet Unterlagen vor? Wer organisiert den Kick-off-Termin?

All diese Schritte lassen sich im CRM als Workflows hinterlegen. Wird etwa ein Lead auf den Status “qualifiziert” gesetzt, startet automatisch ein definierter Aufgabenplan: Aufgaben werden angelegt, Verantwortliche benachrichtigt und Fristen gesetzt. Das CRM überwacht den Fortschritt und erinnert bei Verzögerung automatisch.

Gerade bei wiederkehrenden Abläufen – etwa bei Produktverkäufen oder Standardprojekten – sorgt das für Klarheit, Geschwindigkeit und Struktur. Die Transparenz hilft nicht nur intern, sondern wirkt sich auch positiv auf die Kundenwahrnehmung aus.

Beispiel 5: Automatisiertes Reporting für Vertrieb und Management

Einer der grössten Zeitfresser im Büro ist das Reporting. Daten zusammentragen, formatieren, prüfen – all das kostet wertvolle Stunden. Dabei liegt der Wert der Daten nicht im Sammeln, sondern im Nutzen.

Ein gutes CRM bietet die Möglichkeit, regelmässige Reports automatisch zu erstellen und zu versenden. Vertriebspipelines, Abschlussquoten, Kundenentwicklungen, Projektfortschritt – alles kann tagesaktuell und übersichtlich dargestellt werden. Der Versand erfolgt automatisch an definierte Empfänger, etwa jeden Montagmorgen oder zum Monatsabschluss.

Noch einen Schritt weiter geht die Integration mit Tools wie Zoho Analytics oder Power BI. Damit lassen sich interaktive Dashboards erstellen, die sich in Echtzeit aktualisieren und auch mobil verfügbar sind. Das reduziert nicht nur Aufwand, sondern verbessert auch die Entscheidungsqualität.

Die richtige Grundlage: Tools, die Automatisierung ermöglichen

Damit all das funktioniert, braucht es ein CRM-System, das Automatisierung ernst nimmt. Systeme wie Zoho CRM bieten nicht nur klassische Automatisierungsregeln, sondern auch visuelle Workflow-Builder, die ohne Programmierkenntnisse auskommen. Für komplexere Prozesse stehen Tools wie Zoho Creator oder Zoho RPA bereit, um individuelle Anwendungen zu erstellen oder robotergestützte Prozesse einzubinden.

Die Kombination aus strukturierten Datenerfassungsformularen (z. B. mit Zoho Forms), CRM-Logik und Analysemodulen (z. B. Zoho Analytics) ermöglicht durchgängige Prozesse von der Erfassung bis zur Auswertung. Dabei gilt: Je klarer die Prozesse im Unternehmen definiert sind, desto einfacher lassen sie sich digitalisieren.

Ein gutes Einstiegsprojekt: Kunden segmentieren und gezielt ansprechen

Nicht jeder muss mit einem vollautomatisierten Vertriebsprozess starten. Oft lohnt es sich, mit einem konkreten, überschaubaren Projekt zu beginnen. Ein bewährter Einstieg ist die automatisierte Segmentierung von Kunden nach bestimmten Kriterien – etwa Branche, Kaufverhalten oder Standort – und der gezielte Versand von Informationen oder Newslettern.

Das verbessert nicht nur die Kundenbindung, sondern bringt oft direkt messbare Umsatzsteigerungen. Der Aufwand für ein solches Projekt ist vergleichsweise gering, die Wirkung jedoch erheblich.

Fazit: Automatisierung ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit

Wer heute seine Workflows automatisiert, verschafft sich nicht nur einen Effizienzvorteil, sondern sichert die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens. Die Beispiele zeigen: Es braucht keine riesigen IT-Budgets, sondern kluge Planung, ein gutes CRM-System und die Bereitschaft, Routinen zu hinterfragen.

Workflows automatisieren heisst nicht, Menschen zu ersetzen, sondern ihnen Freiraum zu geben. Freiraum für bessere Gespräche, kreativere Ideen und schnelleres Wachstum. In einer Welt, in der Geschwindigkeit und Personalisierung über Erfolg entscheiden, ist Büroautomation kein “nice to have”, sondern ein Muss.

 

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