Sharing ist momentan in aller Munde, wir kennen es meist vom Carsharing, (Ferien-)Wohnungen oder Büroräume zu teilen. Bei allem liegt zugrunde, dass man etwas teilt, was man sich nicht selbst kaufen möchte oder kann. Und so kann Sharing im B2B für KMU (kleine und mittlere Unternehmen) eine Möglichkeit sein, Ressourcen und Kosten zu sparen. Gerade wenn die Ressourcen knapp werden, kann Sharing helfen.
Sharing für Unternehmen als Teil einer Forschungsarbeit
Die Hochschule Luzern und die Fachhochschule Nordwestschweiz haben gemeinsam ein Projekt gestartet, das erfolgversprechend für die Zukunft kleiner und mittelständischer Unternehmen sein kann.
Beide Hochschulen stellten fest, dass bisher noch kaum B2B Lösungen existieren, in denen Sharing betrieben wird.
Es geht hier vor allen Dingen um das Teilen von Maschinen. Man stelle sich vor, dass man als Unternehmen Maschinen nur zu gewissen Zeiten nutzt. Das können beispielsweise Maschinen sein, mit denen man seine kalibriert ein Mal im Jahr, zwei mal im Jahr Messungen durchführt oder Maschinen, die nur in temporär genutzt werden. Den Rest des Jahres liegt das Kapital brach, die Maschine wird nicht genutzt.
Das hat etliche Nachteile:
- gebundenes Kapital
- limitierte Nutzung
- Maschine muss gelagert werden
- die Nichtnutzung von Maschinen machen sie anfälliger für Wartungen oder Reparaturen
Wenn man sich also nun vorstellt, dass sich Unternehmen zusammen schließen und sich solche Maschinen teilen, liegen die Vorteile praktisch auf der Hand:
- weniger Investition, da sich Unternehmen zusammen legen
- Nutzung von verschiedenen Maschinen
- die Maschine kann in allen teilnehmenden Unternehmen gelagert werden, wenn der Platz genutzt werden soll
- eine Maschine, die häufiger läuft ist weniger anfällig und lebt länger
Sharing funktioniert auch im Pool
Wenn man über das Sharing im B2B nachdenkt dann muss sich das nicht nur auf 2 Unternehmen beschränken. Es können sich beliebig viele Unternehmen anschließen und ihr Sharing betreiben.
Mit einem guten Plan kann man sich einen guten Teil seiner Mitarbeiter oder Anlagen teilen und so etliche Kosten sparen.
Die beiden Hochschulen arbeiten momentan an der sogenannten “Sharing Toolbox”. Dabei soll eine Plattform entwickelt werden, bei der die Unternehmen ihre Ressourcen einstellen können oder auch ihren Bedarf.
So können sich verschiedene Unternehmen unterstützen und auch beraten.
Man stelle sich zum Beispiel eine verarbeitende Produktion vor, die nicht rund um die Uhr läuft. In Zeiten, in denen das eine Unternehmen die Produktion nicht nutzt kann das andere Unternehmen einspringen.
Auch der Bereich der Logistik ist sehr interessant. Hier kann sich zum Beispiel Ladungen teilen, die in Regionen gehen, die nur selten beliefert werden. Oder den kompletten LKW, wenn er nicht genutzt wird.
Auch im medizinischen Bereich ist Sharing ein guter Ansatz. Hier können Geräte, die nicht fortlaufend genutzt werden, in einem Pool von verschiedenen Unternehmen genutzt werden.
Wie senkt Sharing bereits aktiv die Kosten für Ihr Unternehmen?
Es gibt gerade in Unternehmen viele Faktoren, die Kosten verursachen:
- Telefonsystem
- Büroplatz
- Software
- Datenspeicherung
- Kredite
- Webseitengestaltung
Das sind klassische Bereiche, in denen jetzt schon Sharing betrieben wird, ohne dass es vielen eigentlich bewusst ist.
Früher wurde ein Telefonanbieter gewählt, der von allen Mitarbeitern genutzt wurde. Heute nutzen viele Unternehmen VOIP, so dass es bei jedem Mitarbeiter installiert werden kann und wesentlich geringere Kosten verursacht.
Büros wurden oft von Mitarbeitern für die gesamte Zeit genutzt. Viele Unternehmen sind dazu übergegangen, dass die Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten und nur zu bestimmten Zeiten im Unternehmen sind. Oder sie haben dies komplett ausgelagert und die Mitarbeiter sitzen in Co Working Spaces.
Die Software wurde in der Vergangenheit für teures Geld auf eigenen Servern gespeichert und eine komplette IT Abteilung wurde beschäftigt, um die Server sicher zu halten. Mittlerweile ist es gängig, dass man seine Software Cloud Basierend installiert hat, die von jedem Mitarbeiter egal auf welchem Fleck der Erde genutzt werden kann.
Gleiches gilt für Datenspeichert, der ebenfalls in der Vergangenheit im Büro selbst auf den Servern gespeichert wurde. Auch hier ist mittlerweile die Cloud in den Vordergrund gerückt und bietet neben einem sicheren Speicher auch Zugriff von überall.
Was sind die Vorteile für Sie und Ihr Unternehmen, wenn Sie sich am Sharing im B2B beteiligen ?
Als Unternehmen können Sie unterschiedlich profitieren, wenn Sie sich zum Sharing entschliessen:
- Zusätzliche Ressourcen schaffen: Als kleines oder mittelständisches Unternehmen schaffen Sie sich Zugriff auf Ressourcen, die Sie anderweitig sonst nicht erhalten können
- Konkurrenzfähige Vorteile: Das Erschließen von Wachstumspotential in Geschäftsfeldern, die als gesättigt gelten. Sie unterscheiden sich vom Wettbewerb, können Ihre Kosten optimieren und Ihre Geschäftsprozesse flexibler gestalten
- Schnellere Reaktion auf Veränderungen auf dem Markt: Sie können durch Sharing effizienter und damit auch schneller arbeiten. Sie binden Ihr Kapital nicht durch ungenutzte Gerätschaften sondern setzen es gezielt dort ein, wo es braucht wird. So können Sie kostengünstiger und schnelle auf Veränderungen auf dem Markt reagieren.
Rechtliche Grundlagen schaffen für ein erfolgreiches Sharing
Die Schulen kümmern sich in ihrem Projekt auch um die rechtlichen Grundlagen. Denn wenn sich Unternehmen zusammen schließen müssen verschiedene Dinge beachtet werden, damit das Sharing erfolgreich verlaufen kann.
Zum einen muss geregelt werden, wie die Unternehmen die Sharing Leistungen untereinander abrechnen.
Wenn Maschinen genutzt werden muss auch geklärt werden, wie die Versicherung sich gestaltet, falls es mal zu Schäden kommt.
Fazit für Sharing im B2B für KMU
Gerade kleine Unternehmen haben oft nicht die finanziellen Mittel, um sich teure Maschinen oder Facharbeiter leisten zu können. Um weiterhin konkurrenzfähig zu sein und die Geschäfte vorwärts zu treiben ist es eine gute Idee, sich Maschinen oder Mitarbeiter mit anderen Unternehmen zu teilen.
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