Mythos Cloud-Software

Nachdem wir in den ersten beiden Teilen dieser Blog-Serie die Vorteile und die Integration von Cloud-Software in Geschäftsprozesse beleuchtet haben, wenden wir uns nun den häufigsten Missverständnissen zu, die viele Unternehmen davon abhalten, das volle Potenzial der Cloud auszuschöpfen. Diese Missverständnisse über Cloud-Software beruhen oft auf veralteten oder unvollständigen Informationen. Sie führen zu Unsicherheit und können Unternehmen daran hindern, die Vorteile der Cloud vollständig zu nutzen.

In diesem Artikel werden wir die häufigsten Mythen über Cloud-Software analysieren und sie auf ihre Gültigkeit hin überprüfen. Darüber hinaus bieten wir praktische Lösungen, um diese Missverständnisse über Cloud-Software zu überwinden und zu zeigen, wie Unternehmen sicher und erfolgreich in die Cloud migrieren können.

Missverständnisse über Cloud-Software – Was Sie wirklich wissen müssen

1. Mythos: Cloud-Software ist nicht sicher

Der vielleicht am weitesten verbreitete Mythos über Cloud-Software ist, dass sie weniger sicher sei als lokale On-Premise-Lösungen. Diese Annahme beruht oft auf der Vorstellung, dass Daten in der Cloud „unsichtbar“ oder „ausserhalb der Kontrolle“ des Unternehmens sind und damit ein höheres Risiko für Hackerangriffe oder Datenverluste besteht.

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Schutz vor Hackern, kann Ihre Sicherheit mithalten? – Photo by Clint Patterson on Unsplash

Die Realität: Die Sicherheit von Cloud-Software hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud oder Zoho investieren Millionen in fortschrittliche Sicherheitsinfrastrukturen. Sie bieten Verschlüsselung auf höchstem Niveau, regelmässige Sicherheitsupdates und strenge Protokolle zum Schutz der Daten. In vielen Fällen bieten Cloud-Anbieter sogar mehr Sicherheit als Unternehmen, die ihre eigenen Server betreiben. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Datenverschlüsselung. Während viele On-Premise-Systeme diese nicht standardmässig anbieten, ist sie bei den meisten Cloud-Anbietern bereits integriert.

Ein weiteres Schlüsselelement der Cloud-Sicherheit ist die Zertifizierung durch anerkannte Institutionen. Cloud-Anbieter müssen strenge Audits durchlaufen, um Zertifikate wie ISO 27001 oder SOC 2 zu erhalten, die ihre Sicherheitspraktiken validieren. Diese Standards gewährleisten, dass Anbieter umfassende Sicherheitsmassnahmen implementieren, um sowohl rechtliche als auch branchenspezifische Anforderungen zu erfüllen. Erfüllt Ihr On-Premise System diese Sicherheitstandards heute? Kann Ihre Sicherheitsabteilung mit den grossen mithalten?

Lösung: Unternehmen sollten sich bei der Wahl eines Cloud-Anbieters auf die Sicherheitszertifikate und -massnahmen des Anbieters konzentrieren. Zudem können zusätzliche Sicherheitsmassnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Zero-Trust-Modelle eingeführt werden, um den Schutz weiter zu erhöhen. Sie erlangen einen Sicherheitsstandard der weit grosser ist als dies je durch eigene Ressourcen sichergestellt werden kann.

2. Mythos: Die Cloud ist teurer als On-Premise-Lösungen

Viele Unternehmen haben Bedenken hinsichtlich der Kosten von Cloud-Software. Sie befürchten, dass das Abonnementmodell zu hohen, wiederkehrenden Kosten führt und dass On-Premise-Systeme langfristig kostengünstiger sind, da sie keine laufenden Gebühren erfordern.

Die Realität: Während Cloud-Software laufende Gebühren mit sich bringt, bietet sie auch erhebliche Einsparungen bei den Vorabinvestitionen. Unternehmen müssen keine teure Hardware, Server oder IT-Infrastruktur kaufen, um ihre Software zu betreiben. Auch die Kosten für Wartung, Sicherheitskontrollen und Upgrades entfallen, da diese vom Cloud-Anbieter übernommen werden. Ein weiterer Faktor, der oft übersehen wird, sind die Kosten für IT-Personal. On-Premise-Systeme erfordern in der Regel ein Team von IT-Spezialisten, um die Systeme zu warten und zu aktualisieren. Bei Cloud-Lösungen werden diese Aufgaben von den Anbietern übernommen.

Darüber hinaus bieten Cloud-Dienste eine Skalierbarkeit, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Kosten genau an ihren aktuellen Bedarf anzupassen. Dies bedeutet, dass sie nur für die Ressourcen zahlen, die sie tatsächlich nutzen. Wenn ein Unternehmen wächst, können zusätzliche Ressourcen problemlos hinzugefügt werden, ohne dass teure Hardware-Upgrades erforderlich sind.

Lösung: Unternehmen sollten eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen, um die tatsächlichen Kosten der Cloud im Vergleich zu On-Premise-Lösungen zu bewerten. Es ist wichtig, dabei nicht nur die laufenden Gebühren zu betrachten, sondern auch die Einsparungen bei Hardware, IT-Wartung und Personal zu berücksichtigen.

3. Mythos: Die Cloud ist nicht zuverlässig

Viele Unternehmen befürchten, dass sie sich nicht auf Cloud-Dienste verlassen können, insbesondere wenn es um Uptime und Datenzugriff geht. Es gibt die Vorstellung, dass Cloud-Dienste anfällig für Ausfälle sind und dass Unternehmen ohne Vorwarnung den Zugang zu ihren Daten verlieren könnten.

Die Realität: Cloud-Anbieter haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Zuverlässigkeit gemacht. Die meisten Anbieter garantieren eine Uptime von 99,9 %, was bedeutet, dass die Dienste fast rund um die Uhr verfügbar sind. Cloud-Dienste verfügen über redundante Server, die sicherstellen, dass Daten in mehreren Rechenzentren gleichzeitig gespeichert werden. Sollte ein Rechenzentrum ausfallen, kann der Dienst von einem anderen Standort aus nahtlos fortgeführt werden.

Zudem bieten Cloud-Anbieter Service-Level-Agreements (SLAs), die sicherstellen, dass Unternehmen für etwaige Ausfälle entschädigt werden. Viele Anbieter bieten sogar zusätzliche Funktionen wie automatische Backups und Disaster-Recovery-Optionen, um sicherzustellen, dass Daten jederzeit sicher und zugänglich sind.

Lösung: Unternehmen sollten sich die SLA-Vereinbarungen ihres Cloud-Anbieters genau ansehen, um sicherzustellen, dass die zugesicherte Uptime und die Wiederherstellungsoptionen ihren Anforderungen entsprechen. Zudem sollten sie sicherstellen, dass ihre eigenen Prozesse zur Datensicherung und -wiederherstellung gut durchdacht sind.

4. Mythos: Der Wechsel in die Cloud ist zu kompliziert

Ein weiteres häufiges Missverständnis ist, dass der Wechsel zu Cloud-Software zu kompliziert und zeitaufwändig sei. Unternehmen befürchten, dass die Migration ihrer Daten und Prozesse in die Cloud mit erheblichem Aufwand verbunden ist und dass der Betrieb während dieser Zeit gestört wird.

Die Realität: Die Datenmigration in die Cloud ist heute einfacher als je zuvor. Viele Cloud-Anbieter bieten spezielle Tools und Unterstützung, um Unternehmen beim Umstieg zu helfen. Diese Tools ermöglichen es, Daten effizient und sicher von On-Premise-Systemen in die Cloud zu übertragen, ohne den Geschäftsbetrieb zu beeinträchtigen. Zudem können Unternehmen ihre Migration schrittweise planen, sodass sie kritische Systeme zuerst migrieren und andere Anwendungen nach und nach hinzufügen können.

Ein weiterer Faktor, der den Umstieg erleichtert, ist die Möglichkeit, hybride Cloud-Lösungen zu nutzen. Unternehmen müssen nicht alle ihre Systeme sofort in die Cloud verlagern, sondern können zunächst eine Hybridlösung implementieren, bei der einige Daten und Anwendungen in der Cloud und andere weiterhin lokal betrieben werden. Diese Flexibilität ermöglicht es Unternehmen, den Übergang in ihrem eigenen Tempo vorzunehmen.

Lösung: Unternehmen sollten sich von ihrem Cloud-Anbieter beraten lassen und die verfügbaren Tools zur Datenmigration nutzen. Es ist wichtig, einen detaillierten Migrationsplan zu erstellen, um den Übergang reibungslos zu gestalten und sicherzustellen, dass kritische Systeme priorisiert werden.

5. Mythos: Die Cloud ist nur für grosse Unternehmen geeignet

Viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) glauben, dass Cloud-Lösungen nur für grosse Konzerne geeignet sind und dass sie nicht die Ressourcen haben, um Cloud-Software effektiv zu nutzen.

Die Realität: Cloud-Software ist so konzipiert, dass sie für Unternehmen jeder Grösse skalierbar ist. Tatsächlich profitieren kleine Unternehmen oft mehr von Cloud-Lösungen, da sie sofortigen Zugang zu leistungsstarker Software erhalten, ohne in teure IT-Infrastruktur investieren zu müssen. Cloud-Software bietet kleinen Unternehmen die gleichen Funktionen und Sicherheitsstandards wie grossen Unternehmen, zu einem Bruchteil der Kosten.

Zudem ermöglicht die Cloud es kleinen Unternehmen, agiler zu sein und schnell auf Veränderungen im Markt zu reagieren. Wenn ein kleines Unternehmen wächst, kann es problemlos zusätzliche Ressourcen hinzufügen, ohne dass erhebliche Investitionen erforderlich sind. Dadurch wird es ihnen ermöglicht, mit größeren Konkurrenten mitzuhalten und ihre Geschäftsprozesse zu professionalisieren.

Lösung: KMU sollten sich die verschiedenen Cloud-Preismodelle ansehen und einen Anbieter wählen, der skalierbare Lösungen anbietet. Viele Anbieter, wie Zoho, bieten spezielle Tarife für kleine Unternehmen an, die ihnen ermöglichen, die Cloud zu nutzen, ohne ihr Budget zu sprengen.

6. Mythos: Cloud-Software bietet keine ausreichende Kontrolle

Ein weiteres Missverständnis ist, dass Unternehmen bei der Nutzung von Cloud-Software die Kontrolle über ihre Daten und Systeme verlieren. Viele IT-Manager befürchten, dass sie nicht in der Lage sind, ihre Systeme so zu konfigurieren oder anzupassen, wie sie es bei einer On-Premise-Lösung könnten.

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Die Realität: Moderne Cloud-Software bietet Unternehmen eine erhebliche Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Viele Cloud-Lösungen ermöglichen es Unternehmen, ihre Systeme an ihre spezifischen Anforderungen anzupassen, sei es durch benutzerdefinierte Konfigurationen, API-Integrationen oder erweiterte Administrationsfunktionen. Cloud-Anbieter bieten zudem Benutzerrollen und Zugriffskontrollen über Benutzerrollen und Zugriffsebenen verfügen, die sicherstellen, dass Unternehmen die Kontrolle über ihre Systeme und Daten behalten. Zudem bieten viele Anbieter sogenannte Administrations-APIs, mit denen Unternehmen tiefere Einblicke in ihre Systeme erhalten und diese auf ihre Bedürfnisse zuschneiden können.

Darüber hinaus bieten viele Anbieter hybride Lösungen an, die es Unternehmen ermöglichen, besonders sensible Daten weiterhin lokal zu speichern, während sie die Vorteile der Cloud für andere Teile ihres Betriebs nutzen. Diese Flexibilität bietet eine ideale Mischung aus Kontrolle und Innovation.

Lösung: Unternehmen sollten Cloud-Lösungen wählen, die anpassbare Benutzerrollen und Administratorenrechte bieten. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die IT-Abteilung weiterhin die volle Kontrolle über die Daten und Zugriffsrechte behält.

Fazit: Überwinden der Missverständnisse und Nutzung des vollen Potenzials der Cloud

Die oben genannten Missverständnisse halten viele Unternehmen davon ab, die Cloud vollständig zu nutzen. Es ist jedoch klar, dass Cloud-Software nicht nur sicher und zuverlässig ist, sondern auch Unternehmen jeder Grösse Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneinsparungen bietet.

Um diese Missverständnisse zu überwinden, sollten Unternehmen eine umfassende Analyse ihrer aktuellen Bedürfnisse durchführen und sich von Cloud-Experten beraten lassen. Durch die Wahl eines erfahrenen Anbieters, der strenge Sicherheitsprotokolle und Flexibilität bietet, können Unternehmen sicher und erfolgreich in die Cloud wechseln und von den zahlreichen Vorteilen profitieren.

Cloud-Software ist nicht nur ein Trend – sie ist die Zukunft der Geschäftsprozesse. Wer diesen Schritt jetzt wagt, stellt sicher, dass sein Unternehmen zukunftssicher bleibt und auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig ist.

Im gesamten Blog haben wir die Vorteile, die Integration und die Missverständnisse rund um Cloud-Software erörtert. Es bleibt festzustellen, dass Unternehmen, die sich auf die Cloud einlassen, langfristig nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch flexibler auf zukünftige Entwicklungen reagieren können.


Zum Abschluss: Wenn Sie die vorangegangenen Teile dieser Serie verpasst haben, lesen Sie hier weiter: