Instant payment am POS mit QR Rechnung anstelle von Twint

Die Einführung von Instant Payments wir den Zahlungsverkehr in der Schweiz verändern, indem sie die Finanzinstitute dazu zwingt, ihre Zahlungssysteme aufzurüsten, um die Abwicklung in Echtzeit und das Liquiditätsmanagement zu ermöglichen. In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein welche Entwicklungen zu erwarten sind und was dies für KMU bedeuten wird.

Instant Payment verändert den Schweizer Zahlungsverkehr

Zu den Fakten. Im August 2024 wird SIX SIC (Swiss Interbank Clearing) Phase 5 Instant Payments (IP) einführen. Die Banken müssen ihre Zahlungsverkehrssysteme aufrüsten, um die Abwicklung in Echtzeit, die Betrugserkennung und das Liquiditätsmanagement zu ermöglichen. IP wird die Betriebskosten durch Automatisierung senken und zusätzliche Einnahmen von Firmenkunden und Kunden mit hohem Zahlungswert und -volumen einbringen. Infolgedessen werden eine höhere Kundenzufriedenheit, wirtschaftliche Vorteile und neue Dienstleistungsangebote erwartet. Zahlungen via QR Zahlteil müssen von den Banken in Echtzeit abgewickelt werden.

Was sich für Banken und KMU verändert

Hier sind drei Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in der Schweiz:

Entwicklung 1: IP wird zur Norm in der Schweiz – Banken modernisieren ihre Betriebsmodelle und erhöhen die Automatisierung

Mit der Einführung von Instant Payments wird eine sofortige Abwicklung ermöglicht, einschließlich der Zahlung von Rechnungen und Grossbetragszahlungen. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, müssen die Banken ihre Liquidität in Echtzeit verwalten und die damit verbundenen Zahlungen sofort verarbeiten, einschließlich der Behandlung von Ausnahmen, der Betrugserkennung und der Einhaltung der AML-Vorschriften. Die Banken müssen ihre Zahlungssysteme aufrüsten, um die Abwicklung in Echtzeit, die Betrugserkennung und das Liquiditätsmanagement zu ermöglichen. Durch die verbesserte Automatisierung der Zahlungsverkehrsprozesse werden Einsparungen durch geringere Betriebskosten erwartet. Um den Business Case weiter zu unterstützen, müssen die Banken die Preisstruktur für ihre IP-Dienste analysieren und prüfen, wie sie diese in Privatkundenpakete mit vordefinierten Grenzen einbinden können, während sie für Transaktionen mit höherem Volumen oder Wert eine Komfortgebühr erheben.

Entwicklung 2: IP als Enabler für Point-of-Sale- und Online-Zahlungen – POS- und E-Commerce-IP-fähige Lösungen

Die neue IP-Technologie wird sich auf die Zahlungsmethoden im Einzelhandel auswirken: Fintechs könnten ermutigt werden, Konto-zu-Konto-Zahlungsangebote zu entwickeln, bei denen Instant Payment niedrigere Gebühren verlangt. QR Zahlteilcodes können via API am POS generiert und dem Kunden vorgelegt werden, dieser kann mittels Banken-App die Zahlung umgehend veranlassen. Dies zu den Konditionen einer Bankzahlung und wesentlich günstiger als Twint, Kreditkarten oder Debitkarten. QR Modul bietet hier die Infrastruktur bereits. Die Schweizer Zahlungsabwickler könnten auf diese Bedrohung reagieren, indem sie prüfen, ob die Kombination eines Zahlungsaufforderungsdienstes wie teurere Verfahren wie eBill mit IP zur bevorzugten Lösung werden sollte, um die Zahlung am Point of Sale auf die E-Banking-Kanäle der Kunden zu verlagern. Es wird sich zeigen ob KMU lieber eBill nutzen oder Instant Payment mittels QR Code. Um dies zu ermöglichen, würde eine neue Lösung sowohl für Online-Zahlungen als auch für POS-Systeme entwickelt werden.

Instant Payment wird die QR Rechnung noch attraktiver machen, sagt Beni Schwarzenbach von QRModul.ch im Interview mit der Gewerbezeitung

Entwicklung 3: IP treibt neue digitale Banklösungen voran – IP wird zum Enabler für Online-Angebote

Instant Payments kann die Kundenfluktuation reduzieren, da ein neues Konto sofort online eröffnet und finanziert werden kann. Fintech-Banking-Plattformen wie Neon, Yapeal, Revolut und N26 sollten ihre Einführung in Betracht ziehen. Traditionelle Banken wie CSX von der Credit Suisse und 4Key von der UBS sollten ebenfalls ihre Angebote erweitern und Instant Payments integrieren, sofern diese inskünftig noch seperat geführt werden.

Insgesamt wird die Einführung von Instant Payments in der Schweiz die Zahlungslandschaft verändern und die Banken dazu zwingen, ihre Zahlungssysteme zu modernisieren und ihre Betriebsmodelle zu automatisieren. Es werden erhebliche Veränderung auf die Banken und KMU zukommen. Plötzlich werden die digitalen QR Zahlteile sinnvoll und nicht nur eine Digitalisierung es Papier Einzahlungsschein.

Veränderung für Banken

Das bedeutet, dass die Banken ihre Kundenbasis ausbauen und neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen können, indem sie ihre bestehenden digitalen Plattformen verbessern und IP als Enabler für zusätzliche Angebote nutzen. Insbesondere Fintechs, die auf die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen über digitale Kanäle spezialisiert sind, könnten durch die Einführung von IP in der Schweiz profitieren. Sie können ihre Dienstleistungen erweitern und zusätzliche Einnahmen durch die Verwendung von IP als Basis für neue Funktionen und Produkte generieren.

Insgesamt wird die Einführung von Instant Payments in der Schweiz eine große Veränderung für die Finanzindustrie darstellen. Die Banken müssen ihre Systeme und Betriebsmodelle modernisieren, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Es wird auch neue Chancen für Fintechs und andere innovative Unternehmen geben, die diese Technologie nutzen, um neue Dienstleistungen und Produkte zu entwickeln. Die Kunden werden von einer schnelleren, günstigeren und sichereren Abwicklung von Zahlungen profitieren und die Marktteilnehmer werden eine höhere Kundenzufriedenheit erfahren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Einführung von Instant Payments in der Schweiz tatsächlich auswirken wird, aber es ist sicherlich ein Schritt in Richtung einer modernen und zukunftsorientierten Finanzindustrie im Dienst der KMU.

Veränderungen für KMU

Für KMU wird Instant Payment viele Vorteile bringen, insbesondere bei den Kosten und dem Liquiditätsmanagement. Während Gelder bisher bei Überweisungen 2-3 Tage zwischen dem Absender und Empfänger die Banken mit Liquidität versorgte und Ihnen einen Zins generierte, werden die Gelder inskünftig für die Unternehmen arbeiten. Aber auch die Kosten werden sinken, bei Überweisungen mittels QR Zahlteil am POS. Heute bezahlen KMU hier 2-4% einer Transaktion an Kreditkarten Unternehmen oder Zahlungsabwickler wie Twint. Eine Banküberweisung ist deutlich günstiger und wenn das Ausfallrisiko reduziert wird durch die Echtzeitüberweisung gibt es keinen Grund mehr diese Kosten zu rechtfertigen.

Für KMU ist es daher wichtig diesen Trend nicht nur zu beobachten, sondern entsprechend frühzeitig zu handeln und sich auf die Chance vorzubereiten. 2-4% mehr Marge für den Detailhandel, schnellere verfügbare Liquidität and die Profitabilität massiv steigern. Ein Trend auf den viele Detailhändler gewartet haben.

 

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