“Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch”, schrieb der berühmte französische Schriftsteller und Flieger Antoine de Saint-Exupéry. Diese Worte klingen in der modernen Unternehmensplanung besonders wahr. Als Unternehmer ist die Planung eine Fähigkeit, die Ihren Erfolg sichern kann. Brauchen Sie nun aber einen Geschäftsmodell oder Businessplan?
Geschäftsmodelle und Businesspläne sind beide wesentliche Aspekte der Unternehmensgründung. Aber was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden und wann ist der richtige Zeitpunkt, um über beide für Ihr Unternehmen nachzudenken? Hier ist eine Aufschlüsselung.
Geschäftsmodell oder Businessplan: Was ist der Unterschied?
Ein Geschäftsmodell ist der zentrale Rahmen eines Unternehmens, um profitabel zu arbeiten und den Kunden einen Mehrwert zu bieten. Es umfasst in der Regel das Wertversprechen an den Kunden und die Preisstrategie. Ein Businessplan umreißt Ihre Geschäftsziele und Ihre Strategien zur Erreichung dieser Ziele. Dies ist wesentlich.
Die beiden Dokumente weisen einige entscheidende Unterschiede auf, nämlich ihre Struktur und Anwendung. Aber die Themen, mit denen sie sich befassen – wie die Finanzen, die Ziele und die betrieblichen Rahmenbedingungen eines Unternehmens – sind weitgehend identisch. Was nicht heisst, sie sollen auf das eine oder andere Verzichten.
Finanzielle Vorhersagen
- Ähnlichkeiten: Sowohl Geschäftsmodelle als auch Businesspläne enthalten eine ausführliche Beschreibung, wie ein Unternehmen Gewinne erwirtschaften wird.
- Wie sie sich unterscheiden: Ein Businessplan enthält Details zur finanziellen Leistung, die sowohl für interne als auch für externe Interessengruppen wie Investoren, Kreditgeber oder potenzielle Geschäftspartner relevant sind. Alternativ dazu beschreibt ein Geschäftsmodell Ihr Nutzenversprechen – welches Produkt oder welche Dienstleistung ein Unternehmen anbieten wird und warum Kunden es kaufen sollten – sowie den Zielmarkt.
Operative Einzelheiten
- Ähnlichkeiten: Sowohl Geschäftsmodelle als auch Businesspläne enthalten übergreifende Informationen darüber, wie ein Unternehmen zu arbeiten gedenkt, einschließlich Komponenten wie Vertriebskanäle und die Managementstruktur.
- Der Unterschied: Geschäftsmodelle erläutern die grundlegende Struktur eines Unternehmens, z. B. wie es plant, einen Mehrwert für die Kunden zu schaffen und zu liefern, während Businesspläne die operativen Ziele eines Unternehmens im Detail beschreiben.
Zweck
- Wie sie sich ähneln: Geschäftsmodelle und Geschäftspläne dienen dazu, die Ziele, Strategien und Abläufe eines Unternehmens zu skizzieren.
- Wie sie sich unterscheiden: Ein Geschäftsplan enthält in der Regel ein Geschäftsmodell, in dem erläutert wird, wie das Modell umgesetzt und ausgeführt werden soll, um die Ziele des Unternehmens zu erreichen.
4 Beispiele für Geschäftsmodelle
- (Lokaler) Gewerbebetrieb
- Direkt zum Verbraucher
- Abonnement
- Freemium
Es gibt Dutzende verschiedener Vorlagen, auf die Sie als Unternehmer zurückgreifen können, wenn Sie Ihr Unternehmen aufbauen. Hier sind vier Beispiele für grundlegende Geschäftsmodelle:
1. (Lokaler) Gewerbebetrieb
Eines der gängigsten Geschäftsmodelle im Einzelhandel, also lokalem Gewerbe umfasst ein traditionelles physisches Ladengeschäft (oder einen Pop-up-Laden), der entweder Business-to-Business (B2B), in Form von Großhandelswaren, oder Business-to-Consumer (B2C). Obwohl bei diesem Modell auch Gemeinkosten wie Miete anfallen, bieten physische Standorte den Wettbewerbsvorteil, dass sie Kunden persönlich ansprechen und durch ihre Präsenz das Markenbewusstsein stärken.
2. Direkt an den Verbraucher
Direkt an den Verbraucher (D2C oder DTC) ist ein Einzelhandelsmodell, das es Ihrem Unternehmen ermöglicht, direkt an die Kunden zu verkaufen, anstatt über einen Drittanbieter wie Amazon. D2C bietet zahlreiche Vorteile, darunter höhere Gewinnspannen weil Sie keinen Zwischenhändler haben, der einen Anteil nimmt. Der größte Nachteil von D2C ist jedoch, dass Sie sich Ihren eigenen Kundenstamm aufbauen müssen, ohne die Hilfe einer etablierten Plattform.
3. Abonnement
Statistiken zeigen dass der Markt für Abonnement-E-Commerce in den letzten Jahren einen Boom erlebt hat und im Jahr 2026 fast 900 Milliarden Dollar erreichen wird. Das Abonnement-Geschäftsmodell sieht vor, dass die Kunden eine wiederkehrende Gebühr für eine Ware oder eine Dienstleistung zahlen – von der Lieferung von Mahlzeiten nach Hause bis zum Medien-Streaming. Abonnementdienste sind abhängig von Kundenbeziehungen und Kundentreue aber sie können Unternehmen eine besser vorhersehbare Einnahmequelle bieten.
4. Freemium
Bei einem so genannten Freemium-Modell können die Verbraucher einen Teil der Waren oder Dienstleistungen des Unternehmens kostenlos nutzen, müssen aber zahlen, um unbegrenzten Zugang zu allen Angeboten des Unternehmens zu erhalten. Beispiele hierfür sind viele Medienunternehmen wie die New York Times, die mehrere kostenlose Artikel anbietet, bevor sie ein Abonnement verlangt, oder der Audio-Streaming-Dienst Spotify, der sowohl eine kostenlose Version mit Werbung als auch eine kostenpflichtige Version ohne Werbung anbietet.
Was beinhaltet ein Businessplan?
Ein umfassender Businessplan beschreibt viele Aspekte Ihres Unternehmens, darunter alles von Marketingstrategien über die Finanzen bis hin zu den rechtlichen Eigentumsverhältnissen. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Abschnitte, die Sie bei der Erstellung Ihres Geschäftsplans berücksichtigen sollten.
- Kurzfassung. Die Zusammenfassung enthält Ihr Leitbild, eine Erläuterung Ihrer Grundwerte und Ziele, eine kurze Unternehmensgeschichte sowie eine Beschreibung der Produkte oder Dienstleistungen, die Sie einem potenziellen oder bestehenden Markt anbieten wollen.
- Organisatorische Struktur. Die Managementhierarchie sowie ihre Aufgaben und Zuständigkeiten sollten in diesen Abschnitt aufgenommen werden.
- Marketing und Vertrieb. Wie planen Sie, Ihre Angebote zu vermarkten? Wer ist Ihr Zielmarkt? Was ist Ihre Preisstrategie und wie ist sie im Vergleich zu der Ihrer Konkurrenten? Wie wollen Sie Kunden gewinnen und binden? All diese Fragen sollten in diesem Abschnitt beantwortet werden.
- Erwartete finanzielle Leistung. Dazu gehören auch die voraussichtlichen Einnahmenströme, Cashflow-Management, Kostenstruktur, Ausgaben und erwartete Rentabilität. In der Regel wird ein Zeitraum von einem bis fünf Jahren in der Zukunft abgedeckt.
- Geschäftsbetrieb. In diesem Abschnitt geht es um alles, was mit dem täglichen Betrieb Ihres Unternehmens zu tun hat, einschließlich Ihres Geschäfts (falls Sie eines haben), Bestandsverwaltung, Lieferkette und Produktion.
Geschäftsmodelle oder Businessplan – FAQ
Was kommt zuerst, ein Geschäftsmodell oder ein Businessplan?
Ein Geschäftsmodell kommt typischerweise vor einem Businessplan. Businessplan enthalten häufig das Geschäftsmodell und erläutern dann im Detail, wie Sie die im Modell festgelegten Ziele erreichen wollen.
Wie kann ein Unternehmen sein Geschäftsmodell testen und validieren, bevor es einen Businessplan erstellt?
Marktforschung, Finanzmodellierung und sogar die Inanspruchnahme von Expertenrat oder Beratung sind Möglichkeiten, das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens zu überprüfen und zu validieren, bevor Sie einen Businessplan erstellen.
Wie oft sollte ein Unternehmen seinen Businessplan überprüfen und aktualisieren?
Ein Unternehmen sollte darauf vorbereitet sein, seinen Businessplan dynamisch zu aktualisieren, und zwar auf der Grundlage von Marktveränderungen, Verschiebungen innerhalb des Betriebs oder neuen Investitionen oder Möglichkeiten. Viele Unternehmen aktualisieren ihre Pläne jährlich.