content-sharing auf dem Smartphone

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) stehen in der heutigen digitalen Welt vor der Herausforderung, ihre Inhalte effektiv zu verbreiten. In einer Landschaft, die von Algorithmen und Plattformen dominiert wird, die Benutzer in ihren eigenen Ökosystemen halten wollen, ist es wichtig, strategisch vorzugehen. Inhalte, sprich Content sollte nicht nur erstellt, sondern gezielt auf die richtigen Plattformen abgestimmt und dort geteilt werden, wo die Zielgruppe aktiv ist. Kurz Content-Sharing ist genauso wichtig wie das Erstellen.

Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über Plattformen und Formate, die sich für Erst-, Zweit- und Drittveröffentlichungen eignen, und zeigt, wie KMUs ihre Reichweite maximieren können.

Die Grundlagen des Content-Sharing

Bevor wir in die Details einsteigen, ist es wichtig, das Konzept des Content-Sharings zu verstehen:

  • Erstveröffentlichung: Inhalte, die erstmals veröffentlicht werden, z. B. auf der eigenen Website oder einem Unternehmensblog.
  • Zweitveröffentlichung: Die Wiederverwendung oder -veröffentlichung von Inhalten auf anderen Plattformen.
  • Drittveröffentlichung: Die Nutzung von Plattformen, um Inhalte in völlig neuen Formaten oder für andere Zielgruppen aufzubereiten.

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Das Ziel ist, Inhalte nicht einfach zu kopieren, sondern für jede Plattform individuell aufzubereiten und anzupassen. Dies erhöht die Reichweite und verbessert die Sichtbarkeit. Zudem verhindert es das Risiko von Doublicated-Content. Was wir später in diesem Artikel noch detailiert erörtern.

Plattformen für die Erstveröffentlichung

Die eigene Website und unternehmenseigene Kanäle spielen eine zentrale Rolle bei der Erstveröffentlichung. Hier kontrolliert das Unternehmen das Narrativ und kann Inhalte so optimieren, dass sie den größten Einfluss haben.

1. Unternehmensblog

Ein Unternehmensblog bietet eine direkte Verbindung zur Zielgruppe und ermöglicht es, SEO-optimierte Inhalte zu erstellen. Themen können von Expertenmeinungen bis zu Tutorials reichen. Der Vorteil: Alle Inhalte bleiben im Besitz des Unternehmens, und der Blog dient als zentrale Anlaufstelle.

2. Newsletter

Ein regelmäßiger Newsletter hält Kunden auf dem Laufenden und bietet eine direkte Verbindung. Plattformen wie Mailchimp oder Substack ermöglichen es, ansprechende Newsletter zu erstellen und eine loyale Leserschaft aufzubauen.

3. YouTube

Wenn visuelle Inhalte Teil der Strategie sind, ist YouTube eine ausgezeichnete Plattform für Erstveröffentlichungen. Tutorials, Produktvorstellungen oder Unternehmensgeschichten können hier veröffentlicht werden.

Plattformen für die Zweitveröffentlichung

Sobald Inhalte erstellt wurden, können sie auf anderen Plattformen wiederverwendet werden, um eine größere Reichweite zu erzielen.

4. LinkedIn

LinkedIn ist besonders für B2B-Unternehmen relevant. Inhalte können in Form von Artikeln, persönlichen Beiträgen oder LinkedIn Newslettern geteilt werden. Die Plattform bietet auch eine Möglichkeit, Zielgruppen durch gezielte Beiträge direkt anzusprechen.

5. Medium

Medium ermöglicht es, Blog-Posts direkt zu importieren, wobei ein rel=canonical-Tag hinzugefügt wird, das sicherstellt, dass die Originalquelle bevorzugt wird. Gleichzeitig erreicht man eine neue Leserschaft, die aktiv auf der Plattform nach interessanten Artikeln sucht.

6. Reddit

Reddit ist ein Netzwerk von Communities, das sich hervorragend eignet, um spezifische Zielgruppen anzusprechen. Inhalte sollten einzigartig und wertvoll sein, um in relevanten Subreddits geteilt zu werden.

7. Facebook-Gruppen

Facebook-Gruppen sind oft lebhafter als Unternehmensseiten. Das Teilen von Inhalten in relevanten Gruppen, gepaart mit aktivem Engagement, kann die Reichweite signifikant erhöhen.

Plattformen für die Drittveröffentlichung

Hier geht es darum, Inhalte in völlig neuen Formaten oder auf Plattformen zu präsentieren, die eine spezifische Zielgruppe ansprechen.

8. SlideShare

SlideShare eignet sich für Präsentationen oder Infografiken. Inhalte können hier in einem professionellen Format geteilt werden, das sich gut für die B2B-Kommunikation eignet.

9. Quora

Quora bietet die Möglichkeit, Inhalte in Form von Antworten auf häufig gestellte Fragen zu präsentieren. Dies positioniert KMUs als Experten und zieht gleichzeitig neue Leser an, die nach Lösungen suchen.

10. DZone

Für Technologie- und IT-Unternehmen ist DZone eine hervorragende Plattform, um technische Tutorials oder Fachartikel zu veröffentlichen und mit der Entwickler-Community in Kontakt zu treten.

11. X (Twitter)

X ist ideal für kurze, prägnante Inhalte. Um Aufmerksamkeit zu generieren, sollten Beiträge visuell ansprechend und datengetrieben sein.

12. Podcasts

Ein eigener Podcast oder Gastauftritte in anderen Podcasts bieten eine weitere Möglichkeit, Inhalte in einem neuen Medium zu verbreiten. Dies schafft eine persönlichere Verbindung zur Zielgruppe.

Strategische Überlegungen für Content-Sharing

Damit die Inhalte tatsächlich ihre volle Wirkung entfalten, sind einige strategische Ansätze hilfreich:

1. Optimierung für die Plattform

Jede Plattform hat ihre eigenen Anforderungen. Inhalte sollten in Ton, Stil und Länge an die jeweilige Plattform angepasst werden.

2. Audience Journey Mapping

Verstehen Sie, wie Ihre Zielgruppe Informationen sucht und konsumiert. Dies hilft, Inhalte gezielt an den richtigen Stellen zu platzieren.

3. Zero-Click-Strategie

Ein Trend ist die Erstellung von Inhalten, die ohne Klicks wertvoll sind. Beispielsweise können auf LinkedIn vollständige Artikel geteilt werden, ohne auf die Website zu verlinken. Dies fördert die Sichtbarkeit und das Engagement.

4. PR-Topic-Tour

Durch die Identifizierung von Trends und die Erstellung spezifischer Inhalte zu diesen Themen können Unternehmen sich als Experten positionieren. Die Verbreitung erfolgt dann gezielt über Medien, Blogs und soziale Netzwerke.

Beispiel: Vom Blog zum sozialen Beitrag

Ein Blog-Artikel über „5 Tipps für effektives Zeitmanagement“ kann wie folgt zweit- und drittveröffentlicht werden:

  1. LinkedIn: Teile die Kernaussagen in einem kurzen Beitrag.
  2. Medium: Importiere den Artikel und füge zusätzliche Insights hinzu.
  3. Quora: Beantworte eine relevante Frage und verlinke auf den Artikel.
  4. Reddit: Diskutiere die Tipps in einem Subreddit für Produktivität.
22 Orte, an denen Sie Ihre Inhalte teilen sollten nach dem Search Engine Journal - Content Sharing

22 Orte, an denen Sie Ihre Inhalte teilen sollten nach dem Search Engine Journal

Risiko von Duplicate Content und Strategien zur Vermeidung von Suchmaschinenstrafen

Duplicate Content, also die mehrfache Veröffentlichung identischer Inhalte auf verschiedenen Plattformen, birgt das Risiko, von Suchmaschinen wie Google negativ eingestuft zu werden. Dies kann dazu führen, dass Rankings sinken oder Inhalte aus den Suchergebnissen ausgeschlossen werden. Allerdings ist nicht jede Form der Mehrfachveröffentlichung im Rahmen des Content-Sharing automatisch problematisch. Es kommt auf die richtige Strategie an, um Abstrafungen zu vermeiden.

Warum Duplicate Content problematisch ist

Suchmaschinen streben danach, den Nutzern die relevantesten und originellsten Inhalte zu präsentieren. Wenn derselbe Inhalt mehrfach auf unterschiedlichen Seiten auftaucht, kann dies:

  • Suchmaschinen verwirren: Sie wissen nicht, welche Version bevorzugt werden soll.
  • Rankings beeinträchtigen: Der „Duplicate Content Filter“ kann bewirken, dass keine der Seiten gut rankt.
  • Crawling-Budget verschwenden: Suchmaschinen könnten wertvolle Zeit darauf verwenden, duplizierte Inhalte zu crawlen, statt neue, einzigartige Inhalte zu erfassen.

Strategien zur Vermeidung von Duplicate Content-Strafen

  1. Canonical-Tags verwenden
    Wenn Inhalte auf mehreren Seiten veröffentlicht werden, sollte ein Canonical-Tag zur Originalquelle gesetzt werden. Damit weisen Sie Suchmaschinen an, welche Version priorisiert werden soll.
  2. Rel=canonical bei Zweitveröffentlichungen nutzen
    Plattformen wie Medium oder LinkedIn bieten die Möglichkeit, den Ursprung der Inhalte durch das rel=canonical-Tag anzugeben. So bleibt die ursprüngliche Veröffentlichung die primäre Quelle.
  3. Texte anpassen und neu kontextualisieren
    Statt Inhalte unverändert zu übernehmen, sollten sie für jede Plattform angepasst werden. Neue Einleitungen, zusätzliche Informationen oder eine andere Perspektive sorgen für ausreichend Variation.
  4. Zusammenfassungen oder Teaser erstellen
    Teilen Sie auf Drittplattformen lediglich kurze Zusammenfassungen oder Highlights mit einem Link zur Originalquelle, anstatt den gesamten Text zu kopieren.
  5. Technische Massnahmen prüfen
    Falls Inhalte auf der eigenen Website in mehreren URLs zugänglich sind, sollten technische Probleme wie fehlerhafte Weiterleitungen oder fehlende Canonical-Tags behoben werden.

Wie viel Duplicate Content ist erlaubt?

Google selbst sagt, dass nicht jeder Duplicate Content automatisch zu Abstrafungen führt. Problematisch wird es, wenn:

  • Inhalte gezielt für Manipulation verwendet werden: z. B. Kopien mit geringem Mehrwert.
  • Grosse Mengen an Duplikaten existieren: z. B. mehrere identische Seiten ohne klare Struktur.

Solange der Content nicht manipulativ ist und transparente Signale wie Canonical-Tags gesetzt werden, ist die Gefahr einer Abstrafung gering. Dennoch sollte der Fokus immer auf einzigartigem, hochwertigem Content liegen.

Gut zu Wissen

Duplicate Content ist kein grundsätzliches Vergehen, aber erfordert Vorsicht beim Content-Sharing. Durch den bewussten Einsatz von Canonical-Tags, die Anpassung von Texten und die Veröffentlichung einzigartiger Inhalte können KMU sicherstellen, dass sie das Beste aus ihren Veröffentlichungen herausholen, ohne Suchmaschinenstrafen zu riskieren.

Fazit

Für KMUs ist Content-Sharing eine unverzichtbare Strategie, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Die Kombination aus Erst-, Zweit- und Drittveröffentlichungen maximiert die Reichweite und macht Inhalte effizienter nutzbar. Ob auf eigenen Plattformen, sozialen Netzwerken oder spezialisierten Communities – jede Veröffentlichung sollte strategisch geplant und an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden.

Indem KMUs auf eine Mischung aus Plattformen setzen und ihre Inhalte aktiv verbreiten, können sie sich als Experten positionieren, neue Zielgruppen erreichen und langfristig ihre Markenbekanntheit steigern.